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Kurznotiz 29. April

verfasst am 30.4.2011 00:21 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Heute stand die für die Visaverlängerung benötigte health examination auf dem Programm. Die dafür zuständige Klinik befindet sich jenseits der fünften Ringstraße und ist somit recht weit entfernt, auch wenn sie im gleichen Stadtteil (Haidian) liegt. Da die Untersuchung ab 8:30 möglich ist, hatten wir beschlossen, uns um 7 Uhr am Haupttor des Campus mit Wudi und Lisa, zwei Studenten aus Prof. Lius Labor (als unsere Dolmetscher, da man uns sagte, in der Klinik sprechen sie wahrscheinlich kein Englisch) zu treffen und dann aufzubrechen. An den Umsteigestationen fiel uns der Weg vorbei an den Essständen etwas schwer, da wir nüchtern zu erscheinen hatten. Nach 70 Minuten Fahrt hatten wir das Krankenhaus erreicht. Das Untersuchungsprogramm in der Klinik selbst war sehr effizent gestaltet und auch mit englischen Hinweisschildern versehen (allerdings sprachen die Leute dort in der Tat kaum Englisch). Zuerst anmelden, dann 346 Yuan entrichten (günstiger als wenn man es in Deutschland gemacht hätte), und dann mit einer Art Laufzettel von Station zu Station: Erst Blut abnehmen (der unangenehmste Teil), dann ein Röntgenbild vom Thorax machen, EKG (nur fünf Sekunden im Liegen gemessen, und das ist nicht untertrieben), Sehtest, kurz ins Ohr sehen (warum auch immer), Blutdruck messen und ein kurzes Gespräch, dass aus der Frage bestand, welche Operationen ich schon hinter mir hatte - zu meiner Verwunderung genügte ein kurzes Deuten auf den Hals, darauf nur ah, I see. You´re finished. Nach einer halben Stunde war alles erledigt, zum einen waren nur wenige andere Personen da, zum anderen lief alles äußerst effizient ab. In einer Woche können wir die Bescheinigung abholen. Zwischenzeitlich hatte Denggao angerufen, dass der Techniker wegen dem Internet bereits heute Nachmittag bei uns vorbeischauen wird. Zurück auf dem Campus, holten wir unsere Studentenausweise und die Campus Card ab und konnten zum ersten Mal die Mensa ausprobieren. Die Mahlzeit kann man sich aus einzelnen Komponenten, die einzeln berechnet werden und zwischen 2 und 6 Yuan kosten, zusammenstellen. Ich wählte Nudeln mit einer Art Hähnchengeschnetzeltem. Enttäuschung: Die Nudeln waren kalt. Das sind, so unsere "Dolmetscher" von heute morgen, jedoch alle Nudeln in der Mensa, bis auf die in der Suppe. Das Hähnchen schmeckte nach... Leber. Im Geschnetzelten landeten, anders als "daheim", alle verwertbaren Teile des Tieres. Mehr als die Hälfte davon war jedoch Leber. War überraschend, dann aber doch ganz schmackhaft.

Wieder in unserer Wohnung, kam um kurz vor zwei schon der Techniker wegen dem Internet (auf dem Fahrrad angefahren mit dem Modem in der Satteltasche). Wir haben nun Internetzugang in unserer Wohnung - allerdings mit einem Modem, von dem ich dachte, derartiges würde gar nicht mehr hergestellt: nur ein Anschluss für ein Netzwerkkabel, Einwahl über den PC. Tobias und ich werden uns dann vorerst mit dem Zugang abwechseln müssen.
Den Nachmittag nutzte ich dann noch, um mein Zimmer gründlich zu putzen und einzuräumen. Jetzt sieht es wenigstens nicht mehr aus, als sei ich erst gestern angekommen.

Am Abend haben wir alle zusammen (Patrick, Michael, Tobias und ich) in einem nahen Restaurant gegessen. Als aufgetischt wurde, hatten wir den Eindruck, uns mit der Bestellung evtl. etwas übernommen zu haben. Wir konnten aber noch alles verzehren, wenn ich es auch etwas scharf fand. Bei einem Gericht musste man das Fleisch von den Knochen abnagen - klingt gewöhnungsbedürftig, doch nach den Entenköpfen war dafür keine Überwindung mehr nötig. Danach wir uns im Supermarkt für die nächsten Tage eingedeckt, da wir nicht wissen, wie dieser über die Feiertage (30. April - 2. Mai) geöffnet haben wird.

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