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verfasst am 23.9.2011 11:21 (CST) · Kategorie: Ausflüge
Der Sonnenuntergang gestern (19.9.) ließ einen genauso wundervollen Sonnenaufgang erwarten. Darum fasste ich den Plan um fünf Uhr aufzustehen und den Sonnenaufgang vom Jingshan aus zu verfolgen. Nach gemütlichem Duschen und einem Happen Frühstück fahre ich los. Um halb sechs ist wenig Verkehr auf den Straßen, man kann noch etwas Ruhe genießen. Kühl ist es auch, sodass ich über die Weste, die ich trage, froh bin.
Im Jingshan Park ist bereits mehr los. Leute bei der Morgengymnastik, und auf dem Hügel sind ein paar Fotografen. Die Sonne geht über der Skyline des CBD (central business district) auf und hüllt die Stadt in ein warmes rotes Licht. Die Luft ist klar und ermöglicht eine fantastische Sicht. Die Berge, deren Konturen sonst mal gerade so, manchmal auch gar nicht zu erkennen sind, sind nun deutlich zu erkennen.
Im Westen sieht man die weiße Pagode im Beihai Park:
Ein Blick zum Fernsehturm, der Ecke Pekings, in der ich wohne:
Blick auf die Dächer der Verbotenen Stadt (nach Süden):
Das "UFO" von gestern Abend ist hinter den Dächern der Verbotenen Stadt zu sehen:
Im Norden der Trommelturm. Dahinter, am Horizont, erkennt man die Berge nördlich von Changping, die mehr als 50 km entfernt sind.
Blick nach Nordwesten. Im Vordergrund der Beihai-See. Ganz links im Bild Xizhimen.
Mittlerweile steht die Sonne schon höher und die Farbtemperatur ist kühler:
Der Pavillon auf dem Hügel:
Ich fahre noch geschwind zum nordöstlichen Ende der Verbotenen Stadt, um Bilder der Mauer und Türme im Morgenlicht zu machen.
Nordtor (Shenwumen) der Verbotenen Stadt im morgendlichen Licht:
Der Blick auf die weiße Dagoba lädt dann ebenfalls nochmal zu einem kurzen Stopp ein:
Viertel vor Acht, der Verkehr hat deutlich zugenommen. Über die zweite Ringstraße wälzt sich eine Blechlawine:
Um dieses Wetter auch wirklich auszunutzen, beschließe ich gleich im Anschluss Richtung Xiangshan weiter zu fahren, um den Biyun Si ("Tempel der azurblauen Wolken") am Fuße des Berges zu fotografieren.
Ähnlich wie im Wuta Si gibt es hier fünf Pagoden auf einem kubischen Klotz. Das ist mein bisheriger Kenntnisstand über diesen buddhistischen Tempel. Obwohl ich schon zwei Mal auf dem Xiangshan war, habe ich diesen noch nicht gesehen. Beim ersten Besuch war er bereits geschlossen, das zweite Mal war ich mit der Arbeitsgruppe hier und ein Besuch des Tempels stand nicht auf dem Programm.
In der Torhalle wird man von zwei grimmig dreinblickenden Gestalten willkommen geheißen: Die Krieger Generäle Ha (Mund offen) und Heng (Mund geschlossen), die den Tempel bewachen.
In einer weiteren Halle die 2,5 m hohe Bronzestatue (aus der Ming-Dynastie) des Buddha Maitreya:
Ein Stelenpavillon im Tempel weist darauf hin, dass Kaiser Qianlong auch diesen Tempel umgestalten ließ. Ein paar Steintafeln mit dem kaiserlichen Befehl und Pavillons darum ließ er gleich mit errichten. Die gelben Ziegel kamen nur bei Gebäuden zum Einsatz, die auf kaiserlichen Erlass hin errichtet wurden.
Die Vajrasana Pagode (Klotz mit den Pagoden drauf) wurde ebenfalls unter Qianlongs Herrschaft errichtet. Über eine Treppe im Inneren gelangt man sogar auf den "Klotz". Von hier aus kann man über den Tempel blicken, man sieht die Dächer zwischen den vielen Bäumen (ohne Foto).
Beeindruckend ist die Arhat Halle (Fotografierverbot), die ebenfalls unter Qianlong errichtet wurde (1748). Unzählige golden lackierte, hölzerne Statuen befinden sich darin. Eine Tafel nennt 508 als deren Zahl.
Tempelbesuch abgeschlossen. Auf eine erneute Besteigung des Xiangshan verzichte ich, da der Blick auf Peking und den Sommerpalast gegen die Sonne ist. Stattdessen sehe ich mir noch den Wofo Si (Si4 = Tempel) an.
Dieser Tempel befindet sich im Botanischen Garten von Peking, ganz in der Nähe des Eingangs zum Xiangshan. Um zu dem Tempel zu gelangen muss ich erst 1 km durch den Garten gehen. Und ortstypisch kostet auch alles, was ein Park oder eine Sehenswürdigkeit ist, Eintritt. Zwar nur 2,5 Yuan. Interessant finde ich es trotzdem, dass so manche kleine Grünanlage ein Kassenhäuschen hat, um z.B. sage und schreibe einen halben Yuan zu kassieren (Studentenpreis für den Yuetan Park). Falls man nicht gehen will kann man sich auch durch den Park chauffieren lassen.
Hinter dem ersten Bogen erstreckt sich ein Weg, der von alten Zypressen flankiert wird, zu einem weiteren Schmucktor. Dieses wurde (wie vieles) unter Qianlong gebaut.
Der Wofo Tempel ist aber deutlich älter, die Geschichte des Tempels reicht über 1300 Jahre zurück in die Tang Dynastie.
Wiedermals werde ich von Ha und Heng begrüßt...
Die Besonderheit dieses Tempels ist die Statue des schlafenden Sakyamuni Buddhas. Die 5,3 m lange, 54 Tonnen schwere Statue wurde 1321 in der Yuan Dynastie gegossen.
Das Mittagessen habe ich in der Mensa.