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Kurznotiz 24. und 25. April

verfasst am 26.4.2011 17:34 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Kurznotiz zum 24. April

Das Wetter war immernoch klasse, Tobi und ich sind heute Mittag zum neuen Sommerpalast gefahren. Gänzlicher Gegensatz zum alten Sommerpalast: viel mehr klassisch-chinesische Architektur und noch mehr Touristen. Das Ganze hatte fast schon einen Volksfest-Rummel-Charakter. Bilder dazu werde ich bei Gelegenheit nachreichen (es hat sich mittlerweile auch eine beträchtliche Menge Rohdaten angesammelt, die erstmal verarbeitet werden muss. Aber bei dem aktuellen Wetter und der freien Zeit erkunde ich lieber die Stadt.)

Morgen möchte ich früh in die Innenstadt fahren, um Bilder von der verbotenen Stadt kurz nach Sonnenaufgang zu machen. Um zwei Uhr treffen wir uns mit Denggao, um uns hier an der CNU zu immatrikulieren.

Kurznotiz zum 25. April

Heute bin ich gegen acht Uhr aufgewacht, da Lärm aus der Wohnung nebenan drang, die gerade renoviert wird. Acht Uhr? Ja, mein Wecker hat nicht geklingelt. Er ist offentlichtlich um Viertel nach Mitternacht stehengeblieben. Es ist trotzdem nicht ärgerlich, da Wolken einen klaren Sonnenaufgang verhindert hätten.

Um zwei Uhr haben wir uns dann wie geplant mit Denggao getroffen, um die Immatrikulation durchzuführen. Das Studentensekratariat befindet sich im Nordteil des Campus, welcher ungefähr zehn Gehminuten vom Südteil entfernt ist, in welchem sich das College of Life Sciences und auch unsere Wohnungen befinden. Die Formulare sollten wir am PC ausfüllen (da wohl offensichtlich Probleme mit dem Entziffern der Handschrift von einigen von uns bestanden). Weiterhin durften wir noch 450 Yuan "application fee" dafür entrichten. Ferner meinte der Herr im Studentensekratariat, der Abschluss einer zusätzlichen chinesischen Krankenversicherung für 300 Yuan / 6 Monate sei notwendig. Er erzählte irgendwas von den vielen ausländischen Krankenversicherungen, die sie nicht überblicken würden; dass es gut sei, wenn man nicht vorstrecken müsse, etc. Auf unseren Einwand hin, dass wir doch eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hätten hielt er mit einer anderen (uns unbekannten) Stelle Rücksprache. Letztendlich meinte er, es sei gut, diese abzuschließen, etc., blablabla, wir sollen es uns überlegen. Werden wir auch.

Anschließend sind wir zurück ins Labor von Frau Liu gegangen, um nach einen Anbieter für die Internetanbindung der Wohnungen zu suchen. Frau Liu hatte eine Firma ausfindig gemacht, wo wir nun mit Denggaos Hilfe via Internetformular (auf Chinesisch) den Anschluss beantragt haben. Die Einrichtung soll innerhalb der nächsten Woche abgeschlossen sein.

Danach besuchten wir ein Restaurant auf dem Campus, um zu Abend zu essen. "Vorteil" des Restaurants war, dass es über eine Speisekarte verfügt, auf welche Fotos der Speisen gedruckt sind. Tobi und ich kamen etwas später zu Michael und Patrick dazu, da Frau Liu noch einen Lehrer der CNU zu uns in die Wohnung vorbeigeschickt hatte, um das Küchenlicht auszuwechseln. Im Restaurant wählten wir also ein Gericht, welches wie eine Fleischpfanne mit Gemüse aussah, uns bestellten für uns zwei Stück (Michi und Patrick hatten bereits fast fertig gegessen). Die Bedienung deutete auf ein anderes Gericht und sah uns - so interpretiere ich es im Nachhinein - fragend an, wir bestellten aber zwei Stück. Scharf oder nicht scharf? Zwei mal scharf. Nur kurze Zeit später erhielten wir auch das Gericht:

Scharfe Entenköpfe

Nun, wer kann erkennen, was das ist? Richtig, vier halbe Entenköpfe. Scharf gewürzt.

Nach anfänglichem Zögern habe ich mich auch überwunden und meine beiden Hälften "gegessen". Zuerst die Haut: Auffallend der scharfe Geschmack, sonst wie Hühnchenhaut. In der Mitte konnte man das Gehirn und die Zunge erkennen, also suchte ich erstmal nach "normalem" Muskelfleisch, bewusst der Tatsache, davon nicht allzuviel zu finden. Die Wangen- / Kaumuskulatur schmeckte wie man es von normalem Entenfleisch gewöhnt ist. Michael stellte fest, dass zwei Kellnerinnen lachend zu unserem Tisch deuteten - kann man ihnen nicht sonderlich übel nehmen. Als nächstes habe ich die Zunge probiert, fand ich eher zäh und ohne auffallenden Geschmack. Bleibt noch das Hirn übrig - Tobis Feststellung, dass es wie Leberwurst schmeckt, ist die trefflichste Beschreibung. Und so waren wir für 28 Yuan für die vier Hälften kein kleines Bisschen satter geworden. Aber eine Erfahrung reicher. Im Nachhinein wussten wir schon, wie wir den fragenden Blick der Bedienung besser gedeutet hätten. Die Abbildung bezog sich wahrscheinlich lediglich auf die Entenköpfe (welche als solche nicht direkt zu erkennen waren, da nur von einer Seite auf dem Gemüse liegend und braun gebraten), das Gemüse war wohl als Serviervorschlag zu deuten.

Darauf sind wir zu der traditionallen Einkaufsstraße um die Ecke gegangen, um uns noch wenigstens den Bau zu füllen. Ich entschloss mich für Baozi, dampfgegarte Bällchen aus Reismehlteig mit Füllung (in diesem Fall wieder mit Gemüse), die ich mittlerweile schon zwei Mal an diesem Stand gekauft habe und als sehr lecker empfand. Bleibt abschließend noch anzumerken, dass auf dem traditionell chinesischen Markt die Verständigung doch besser klappt als im Restaurant mit extra Zeigekarten.

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