Klarkommen

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郑州 Zhengzhou (Tag 3, Herbstreise XII)

verfasst am 8.12.2011 23:27 (CST) · Kategorie: Klarkommen

Platz vor dem Bahnhof von Zhengzhou

10. NovemberAngekommen in 郑州 Zhengzhou. Das reservierte Hotel muss ich nicht lange suchen - es befindet sich der Beschreibung gemäß tatsächlich direkt neben dem Bahnhof (Gebäude mit den illuminierten Kanten links im Bild).

Überraschung an der Rezeption

Im Hotel dann aber die "Überraschung": An der Rezeption spricht niemand Englisch. Ich habe zum Glück mein Heft mit nützlichen Sätzen für unterwegs dabei, das ich mir für die Reise im Sommer geschrieben hatte, und kann mich so verständlich machen, dass ich eine Reservierung habe. Zuvor hatte die Dame an der Rezeption schon auf ein Schild mit den Zimmerpreisen gedeutet - die natürlich höher als die im Internet sind.
Nachdem die Reservierung gefunden ist, schreibt sie auf einen Zettel 158 + 142 = 300 元. Hä?! - Das Zimmer sollte gemäß der Reservierung 158 元 - inkl. Steuern und aller möglichen Zuschläge kosten. Die Mitarbeiter an der Rezeption können nicht erklären, was das jetzt soll. Der Portier kann zwar etwas Englisch und versucht zu helfen, aber erfolglos. Ich bin schon kurz davor, bei ctrip (das Reservierungsportal) anzurufen und zu fragen, was der Spaß denn soll, da schaffen sie es endlich, sich verständlich zu machen, dass es sich um 300 元 deposit für das Zimmer handelt. Nur warum schreibt man das dann missverständlich als 158 + 142 auf?
Ich zücke die Karte und will zahlen... nein, entgegen der Informationen im Internet nehmen sie weder Mastercard noch Visa. Ich hatte aber fest damit geplant und deswegen nicht Geld abgehoben, bevor ich ins Hotel gegangen bin. Aber gut, der nächste Geldautomat wird nicht weit sein. Ich sage - bzw. will mich verständlich machen - dass ich dann eben kurz zum nächsten Geldautomaten gehe und sie solange kurz warten mögen.
Der Portier schreibt mir einen Zettel, dass ich zum nächsten Geldautomaten der Bank of China möchte und will mich damit zu einem Taxi bringen, denn nur da hätte ich eine Chance, mit einer ausländischen Karte Geld bekommen... Ich lehne ab und sage, dass ich ja auch hier einen Geldautomaten finden kann. Was kurz dauert. Überzeugungsversuche. Er sagt noch Renminbi - damit ich wohl auf keinen Fall mit ausländischen Devisen wiederkomme! (Wobei ich hier in China noch keinen Geldautomaten gesehen habe, der etwas anderes als RMB ausgibt.) Ich sage, in spätestens 10 Minuten bin ich zurück. Selbstverständlich werde ich auch fündig, ca. 200 m östlich vom Hotel ist eine Filiale der ICBC. Nach 6 Minuten wieder zurück, werde ich schon vom Portier begrüßt. Dem ich erst einmal das Geld zeigen muss, damit er es auch tatsächlich glaubt... (und er kann es kaum fassen, dass ich so schnell Geld bekommen habe, und fragt nach, ob ich eine chinesische Karte habe)
Gezahlt und die Zimmerkarte erhalten, begleitet er mich zum Aufzug, und steigt mit ein... bringt mich zum Zimmer, zeigt, wie die Türe zu öffnen ist, dass ich danach die Karte in eine Halterung an der Wand stecken muss, damit das Licht angeht, wo die Lichtschalter sind und der Kleiderschrank. Jaja, die Ausländer wissen wohl nichts.
Wie viele Ausländer kommen denn in dieses Hotel? Viele? (Wohl kaum.) Ich frage nach.
不多, 一个月十到十五人 Nicht viele - 10 bis 15 im Monat.
Es folgt noch eine längere Konversation (bezogen auf die Zeit, weniger auf den Inhalt). Dann möchte er noch einige englische Wörter wissen und mir ein paar chinesische beibringen. ... Und nein, einen Weckruf brauche ich morgen nicht, ich habe ja den Handywecker. Ach, und wie ich die Türe von Innen verriegeln kann, weiß ich auch. Na endlich: Gute Nacht!

Zimmer in meinem Hotel in Zhengzhou

Oben: Das Zimmer. Unten: Blick aus selbigem.

Blick aus dem Hotelzimmer

Ich gehe raus, will mir den 二七广场 ErQi-Guangchang (2-7-Platz) ansehen. Stadtkarten habe ich noch keine zum Kaufen gefunden, also laufe ich los in die Richtung, wo ich meine, da könnte er sein. Auf dem Weg hält mich eine Hotelvermittlerin an. Fragt mich, ob ich 兵官 bingguan wolle. bingguan? Ist das das Wort für Massageabenteuer? Nein, sie zeigt mir die Visitenkarten der Hotels und es wird klar. Nein, ich habe schon. Aber wo geht´s zum ErQi-Platz? Sie deutet mir den Weg.

ZhengzhouErQi Square, ZhengzhouErQi Platz, Zhengzhou

Auf dem Platz ist eine große Baustelle, die Doppelpagode ist schön beleuchtet. Ich gehe auf eine Fußgängerbrücke, die einen Teil des Platzes umrundet, um Bilder zu machen. Auf der Baustelle sehe ich einen "Schachtkran", wie ich ihn schon auf den U-Bahnbaustellen in Peking gesehen habe: 中国中铁. Zhengzhou bekommt also auch eine U-Bahn! Ich gehe etwas weiter, um eine gute Sicht in den Schacht zu haben und Bilder zu machen. Ein Chinese steht neben mir und sieht interessiert auf den Kamerabildschirm. "漂亮 - beautiful" sagt er dann.

Bauarbeiten für eine U-Bahn im Stadtzentrum von Zhengzhou

Ich empfinde die Stadt als "typisch chinesisch modern" - es ist viel in Entwicklung, im Bau; das Haus mit Suning und dem Haier-Schriftzug auf dem Dach am Platz, aber auch Jack&Jones Läden, ganz viele McDonalds (mit kleineren Eisverkaufsständen in der Fußgängerzone) und KFC.

Auf dem Rückweg kaufe ich mir gebratene Fleischspieße (4串 10元 - dafür sind sie auch recht groß). Sehe noch Leute mit Schildern, die für Hotels werben. Eine Reservierung hätte ich hier wirklich nicht gebraucht. (Aber der gegenteilige Fall wäre mein Alptraum gewesen.) Anschließend noch ein "Bingtang" Weintraubenspieß für 2元. Zurück am Bahnhof, 德克士 Dico's Burger zum ersten Mal probiert.

Im Hotel das erste richtige Bad seit Langem (seit der Reise im Sommer und dem Hotel in Nanjing). Allerdings nicht allzu lang, da es in der Badewanne nicht allzu bequem für mich ist. Dafür ist das Hotelbett sooo viel weicher als das daheim.

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Friseurbesuch

verfasst am 30.6.2011 23:59 (CST) · Kategorie: Klarkommen

Nachdem dreieinhalb Monate seit meinem letzten Friseurbesuch vergangen sind, habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, in den nächsten Wochen mal zum Friseur zu gehen. Da Tobias heute (30.6.) mit einem Dolmetscher aus dem Labor zum Haare schneiden geht, schließe ich mich dem an.

Friseure auf der Straße

Es geht nicht zu den Friseuren auf der Straße, sondern in einen richtigen Salon (wobei durch Aufsuchen ersterer bestimmt noch Einsparpotential realisierbar wäre). Der Friseursalon befindet sich nahe dem Südtor. Da wir unseren Dolmetscher dabei haben, bleibt mir vorerst das Erlebnis verwehrt, auf meinen Kopf zu deuten, mit meinen Fingern eine Schere nachzuahmen und die gewünschte Länge zu zeigen. Stattdessen genügt es zu sagen, wie ich es haben möchte. Einzig auf "wie immer bitte" muss ich verzichten...

beim Friseur

vorher | nachherBevor es dann an´s Haare Schneiden geht, werde ich erstmal in einen Nebenraum geführt, wo sich die Haarwaschbecken befinden. Nach dem Schneiden gibt es nochmal eine Wäsche.

Insgesamt zahle ich 28 Yuan.

Rechts gibt es einen Vorher-Nachher-Vergleich. Es gibt keinen Grund zu Meckern (ganz im Gegenteil) und meine Haare sind wieder schön kurz.

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Stadtrundfahrt zum Supermarkt

verfasst am 29.4.2011 15:02 (CST) · Kategorie: Klarkommen

Am 26. April wollten wir über Mittag kurz zum nächsten Carrefour fahren, um uns evtl. mit ein paar Dingen einzudecken, die der nächste chinesische Supermarkt nicht bieten kann, wie auch, um uns das Sortiment einmal anzusehen. Aus dem kurzen Abstecher wurde ein Nachmittagsprogramm:

... Gegen elf Uhr beschlossen wir zu Carrefour zu fahren (französische Supermarktkette, die es öfters in Peking gibt, mit lt. unseren Vorgängern einem Sortiment an westlichen Produkten und auch weiteren nützlichen Dingen, wie z.B. Fahrrädern). Wir gingen davon aus, gegen zwei Uhr zurück auf dem Campus zu sein, um unsere Studentenausweise auf dem foreign student office abzuholen. Der Zettel mit Hinweisen, darunter auch die Anfahrt zum nächsten Carrefour, den unsere Vorgänger in einer der Wohnungen zurückgelassen hatten, war leider zwischenzeitlich entsorgt worden. Dafür war noch eine Quittung von besagtem Laden vorhanden, auf der zumindest die Adresse (auch in chinesischen Schriftzeichen) stand. So gedachten wir, es würde genügen, diese Adresse einem Taxifahrer zu zeigen, um zu dem nächsten Carrefour zu gelangen. Dieser sollte sich irgendwo in der Nähe von Nationalbibliothek und Pekinger Zoo befinden, gar nicht so weit weg von uns (zur Nationalbibliothek sind es mit dem Bus drei Stationen). Gesagt, getan. Wir stehen an der Straße und winken uns ein Taxi herbei, ich zeige dem Fahrer sodann den Zettel. Scheinbar kann der Fahrer nicht allzuviel mit der Adresse anfangen, liest aber Carrefour und nickt verständnisvoll. Die Fahrt startet die dritte Ringstraße nach Süden (die Richtung, von der wir ausgingen, müsste eigentlich nordöstlich sein, also denke ich, gut, dass wir ein Taxi genommen haben, mit dem Bus wären wir nun in die falsche Richtung gefahren). Wir fahren an der U-Bahnstation Gongzhufen vorbei und dort Richtung Osten, also ins Zentrum der Stadt. Am Straßenrand sehe ich die Stationen der Linie 1 an uns vorbeiziehen, bis wir an dem Tian'anmen Platz vorbeifahren. Wir passieren das Stadtzentrum und setzen unsere Fahrt in den z.T. eher westlich geprägten Ostteil der Stadt fort (dort befinden sich viele Hotels für internationale Gäste, wie auch viele Firmensitze). Wir kreuzen die zweite Ringstraße, ... fahren und fahren, irgendwo weißt ein Schild auf den vierten Ring hin, ehe wir rechts nach Süden abbiegen und nach weiterer Fahrt tatsächlich ein Kaufhaus mit der Aufschrift Carrefour erreichen. Der Taxifahrer meint ganz freudig "Carrefour" und wir verlassen nach gefühlt einer dreiviertel Stunde Fahrt das Taxi. Es ist mittlerweile 12:10 und wir beschließen, uns in einer halben Stunde wieder am Eingang zu treffen. Der Carrefour befindet sich in einem Gebäude mit weiteren Geschäften und erstreckt sich über die zwei Etagen. Das Sortiment würde ich am ehesten mit Real vergleichen, von Nahrungsmitteln über Drogerieprodukte hin zu Fahrrädern und Elektroartikeln findet sich vieles. Ich erwerbe Rasierschaum (der es nicht ins Gepäck geschafft hat). Sonst nichts, allerdings stöbere ich zusammen mit Tobi durch das Sortiment. Wir überlegen, Waschmittel zu kaufen (für die Waschmaschine in der Wohnung) und ich versuche, die Zeichen auf den Verpackungen zu entziffern. Naja, mehr als das Zeichen für weiß kann ich auch nicht erkennen. Eine Chinesin versucht uns zu helfen, leider kann ich nur mit "tin bu dong" (verstehe nicht) antworten, und Englisch spricht hier niemand. Wir überlegen, ob wir Waschmittel kaufen sollen, lassen es jedoch letztlich bleiben, da wir beschließen, erst einmal Frau Liu zu bitten, uns einen entsprechenden Artikel zu nennen oder unser Anliegen auf Chinesisch auf einen Zettel zu schreiben. Die Auswahl an Fahrrädern ist auch groß, das Preisspektrum beginnt bei 179 Yuan für ein kleines Klapprad, geht über 400 Yuan für ein Rad mit normalem Gestell (aber ohne Gangschaltung), 700 Yuan für eines mit Gangschaltung bis hin zu open end, wie sollte es anders sein. Elektroräder gibt es auch ab 2000 Yuan. Wir kaufen aber keine Räder, da wir damit ja durch die ganze Stadt fahren müssten. Außerdem bin ich mir gerade auch gar nicht sicher, ob ich überhaupt ein Rad hier brauche, zum einen stellt der Vekehr auf der Straße eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar, außerdem kommt man zu den beiden nächsten U-Bahnstationen geschickt mit dem Bus in nicht allzulanger Zeit, für die Einkäufe ist man schnell zu Fuß unterwegs, und da sich die Wohnung auf dem Campus befindet, ist der Weg zu dem Laborgebäude in fünf Minuten zu Fuß zurückzulegen. Nach einer halben Stunde stellen wir fest, dass wir noch nicht das ganze Sortiment begutachtet haben, es klingelt auch schon Tobias´ Handy und Patrick sagt, dass er und Michael auch noch etwas Zeit brauchen. Tobi und ich schauen noch in einen Baumarkt im Erdgeschoss, da ich eine Nachttischlampe brauche (der Lichtschalter ist etwas weit vom Bett entfernt) und wir fürs Badezimmer noch nach einem Spiegel ausschau halten (wir haben keinen in der Wohnung). Kurz und bündig: Lampengestell für 29 Yuan (Leuchtmittel muss ich noch suchen, wie ich zu Hause sah) und kein Spiegel, da nur zu große Vorhanden. Im Einkaufszentrum essen wir dann auch noch zu Mittag, ehe wir uns auf den Rückweg machen. Ich schlage vor, dieses Mal die U-Bahn zu nehmen. Am Ausgang frage ich einen Angestellten nach dem Weg, ich verstehe sogar, in welche Richtung wir für fünf Minuten zu laufen haben (das danach allerdings nicht ganz, ich interpretiere es einfach mal als "dann Ausschau halten oder nochmal wen fragen") und wir machen uns auf den Weg. Nach gut fünf Minuten sind wir tatsächlich an der U-Bahnstation.

Der nächste Carrefour ist, so die nachträgliche Recherche mit google maps, 3,9 km entfernt. Von diesem hatten wir auch gehört und dachten, der Taxifahrer würde uns zu diesem bringen. Da dies nicht geschah, mutmaßten wir, dass der angesteuerte Carrefour evtl. der einzige dem Fahrer bekannte war, da er nur kurz auf die Adresse sah und den Eindruck vermittelte, nicht zu wissen, wo das ist, beim Lesen von "Carrefour" auf dem Zettel aber zu erkennen gab, er wisse, wo sich der Carrefour befindet. Nun aber die erschreckende Feststellung: Die Adresse auf dem Einkaufszettel stimmt mit der überein, zu der wir gefahren wurden.

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