Ausflüge

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Mangshan

verfasst am 24.7.2011 17:42 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Vor einer Woche habe ich einen Ausflug zu den Ming-Gräbern unternommen. Von dort aus habe ich auf dem Gipfel eines Berges eine Pagode gesehen - diese soll das Ziel für heute (24.6.) sein.

Die Fahrt nach Changping bin ich mittlerweile gewöhnt. Dort angekommen mache ich einen Abstecher, bevor ich den Bus nehme. Um die Brücke, die ich schon beim letzten Mal sah und die durch ihre Dimensionen wie auch den Stil beeindruckte, zu fotografieren:

Brücke in Changping

Faszinierend ist, wie wenig Verkehr den Weg über die breite Straße nimmt. Die Brücke verbindet die Kernstadt von Changping mit der Gegend um Nanshao, das noch eine riesige Baustelle ist. Man beachte außerdem: Auf beiden Seiten eine eigene, abgetrennte Spur für den zweirädrigen Verkehr.

StaudammVon hier nehme ich den Bus und fahre in die Nähe des Staudamms. Der Damm des Ming-Gräber Reservoirs ist die erste Station. Von hier an geht es zu Fuß weiter. Leider ist der Weg über den Staudamm abgesperrt. So muss ich einen kleinen Umweg gehen, um auf die andere Seite zu gelangen. Von hier hat man einen schönen Blick über den Stausee. Da es gestern gewitterte, ist die Luft klar, sodass man die Berge um die Ming-Gräber, die Brücke mit den sieben Bögen und Zhaoling (eines der Gräber) sehen kann:

Blick auf das Zhaoling, davor die Sieben-Bogen-Brücke (Ming-Gräber)
Blick über das Ming-Gräber Reservoir

Nach etwas mehr als 500 m Höhendifferenz erreiche ich den Gipfel des Berges. Und bin erst einmal etwas enttäuscht. Denn die Fernwirkung der Pagode ist deutlich anders, als wie sie sich nun von Nahem offenbart: Drumherum eher eine Art Dauerbaustelle bzw. "Miste", dazu viel Antennengewirr.

Pagode auf dem Gipfel

Zudem befindet sich um das Areal ein Zaun, und der Ausgang Richtung Westen, wo es die Ming-Gräber zu sehen gibt, ist verschlossen:

Schloss

GebäudeAlso gehe ich eine rostige, wacklige Treppe hoch, um über den Zaun und die Büsche blicken zu können (s. links). Und - ... es lohnt sich! Als erstes fällt mir auf, dass man den Speichersee nördlich von hier ausgezeichnet sehen kann. DinglingAufgrund seiner hohen Lage wird er auch "himmlischer See" genannt. Im Westen kann ich die Ming-Gräber sehen (z.B. rechts Dingling). Insgesamt acht Gräber kann ich von hier aus erkennen.

Schließlich gehe ich außen an dem Zaun entlang zum Aussichtspunkt. Von hier aus habe ich erwartungsgemäß eine noch bessere Sicht:

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Album: 莽山 Mangshan

Von diesem Berg hat man einen Blick auf die Ming-Gräber, das Wasserreservoir und Changping.

Heavenly LakeHeavenly LakeBlick auf die Ming-GräberBewaldete BergeBlick in die BergeBrückeChangping

Beim Rückweg verweile ich etwas am Stausee, um auf die untergehende Sonne zu warten:

Sonnenuntergang am Ming-Gräber Wasserreservoir, Changping, Peking

Roller mit bunter BeleuchtungDer beeindruckendste Sonnenuntergang, seit dem ich in Peking bin! Spätestens im Herbst zur Blattverfärbung möchte ich nochmal hier her kommen.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle sehe ich dann noch ein besonders augenfälliges Vehikel (s. rechts): Ein Roller mit blinkenden LED-Leuchtschläuchen...

Abschließend noch die Wegskizze:

Wegskizze

Direktlink

Mingchao Shisanling - Ming-Gräber

verfasst am 18.7.2011 22:00 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Am 17. Juni sehe ich mir die Ming-Gräber an. Da ich ausprobieren möchte, wie gut ich mit dem ÖPNV außerhalb (der Innenstadt) Pekings klarkomme, ist der Ausflug gewissermaßen ein Selbstexperiment. Zuerst geht es zum Seelenweg, dann ein kurzer Abstecher zum Stausee, zu den Gräbern Changling und zuletzt Dingling.

Planung

An besagtem Freitag (17.6.) habe ich nichts im Labor zu tun, da die Chemikalien, die ich für mein Experiment benötige, zwar bestellt, aber noch nicht eingetroffen sind. Daher komme ich am Abend davor auf die Idee, mir an diesem Tag die Ming-Gräber anzusehen. Etwa 40 km nord-nordwestlich von Peking gelegen, gelten diese als Sehenswürdigkeit, die jeder Peking-Reisende gesehen haben sollte.
Um dorthin zu gelangen gibt es natürlich viele Angebote an geführten Touren, aber bei einer solchen würde ich wahrscheinlich sehr schwer, wenn überhaupt, auf meine Kosten kommen (davon abgesehen, dass diese, verglichen mit dem ÖPNV, eh vollkommen überteuert sind). So ist der Entschluss gefällt, dorthin mit Bus -> Subway -> Bus zu fahren. Mit google maps werden die Haltestellen und Linien recherchiert, darauf der Plan erstellt:

Kartenskizze: Fahrt zu den Ming-Gräbern

4 mal umsteigen, etwas mehr als 3 Stunden Fahrt. Ich verzichte darauf, Wegpunkte zu erstellen und auf den GPS-Empfänger zu übertragen. Obige Skizze sollte für die Navigation mehr als ausreichend sein (und ist es auch).
Proviant nehme ich auch mit, um bzgl. der Essensversorgung unabhängig zu sein:

Proviant für diesen Tag

Hinfahrt

Spannend ist nun die Frage, wie lange ich tatsächlich brauche, um zu den Ming-Gräbern zu kommen. Start: 8:30 ab der Wohnung. Auf der Fußgängerbrücke über die dritte Ringstraße sehe ich einen Bus der Linie 27, welche ich nehmen werde, vorbei fahren. Grund, sich über den verpassten Bus zu ärgern, ist das aber nicht, da die Taktung - gerade jetzt im abklingenden morgendlichen Berufsverkehr - ausgezeichnet ist. Die Blechlawine wälzt sich in gewohntem Anblick durch die Schneise zwischen den Gebäuden, aber immerhin wälzt sie sich, statt zu stehen. Schon kurz bevor ich die Bushaltestelle erreiche ist der nächste passende Bus in Sicht. Ein kurzer Spurt. Der Bus ist recht voll, ich stehe. Auf einem Bildschirm im Bus werben Magenmännchen, die aussehen wie eine Kreuzung aus Pokémon und Barbapapas, für ein Mittel gegen Sodbrennen (so zumindest meine Interpretation). Dann realisiere ich, dass es unerträglich warm im Bus ist. Der Fahrtwind macht es zur Freude, wenn der Bus tatsächlich fährt und nicht steht. Wenige Minuten vor neun verlasse ich den Bus an der Haltestelle Xizhimenwai. Um 9:05 steige ich in den Zug der Linie 13, der kurz darauf abfährt. Der Zug ist klimatisiert, ich finde sogar noch einen Sitzplatz (es stehen nur wenige Leute). 9:23 an Xierqi. Umsteigen dauert nur kurz, der Bahnhof ist modern und gut ausgeschildert, ich brauche nur die Treppe hoch zu gehen (Eröffnung Linie 13 2002, Changping Linie 2010). Der Zug der Changping Linie ist gerade angekommen, Leute steigen aus, Leute und ich steigen ein (Spanische Lösung), Sitzplatz, ich sehe niemanden der steht, kann sich aber evtl. noch ändern (was es aber nicht tut). Außerdem gibt es auch hier die Anti-Suizid-Türen, die den Zugang zu den Gleisen versperren, wenn gerade kein Zug da ist. Um 9:30 fährt der Zug ab. Vorbei geht es an Satellitenwohnsiedlungen im Norden Pekings, ich blicke auf Copy&Paste-Architektur. Man sieht viele Baustellen, auch gleismäßig ist noch Einiges in Bau. Auffallend ist auch das futuristische Stationsdesign auf dieser Strecke. Kurz vor 10 Uhr - Ankunft in Nanshao. Auch in diesem Bahnhof gibt es Schilder (die ich aus den U-Bahnstationen innerhalb Pekings kenne und schätze), die erläutern, welcher Ausgang wohin führt (welche Buslinien etc.). im BusUm 10:00 bin ich im Bus der Linie 2. Ich bin überrascht, dass ich auch hier mit meiner Subwaykarte bezahlen kann, auch diese Busfahrt kostet mich nur 0,40 Yuan. Hatte ich am Tag zuvor im Supermarkt doch extra unpassend groß bezahlt, um genügend kleine Scheine für den Bus zu bekommen...
An dieser Stelle eine Erwähnung wert - Wie ich es schaffe, an der richtigen Station auszusteigen: Wichtig ist erst einmal ein Blick auf den Haltestellenplan, wie er an jeder Haltestelle als auch im Bus zu finden ist (Foto s. weiter unten). Ich identifiziere die Haltestelle, an der ich einsteige, in diesem Fall die Nr. 1 (die Haltestellen sind auf dem Plan durchnummeriert). Die Zielstation ist die Nr. 12, und so kann ich mitzählen, wann ich aussteigen muss. Das ist natürlich fehleranfällig, wenn der Bus z.B. mal einen Halt auslässt. Deshalb sitze ich gerne rechts, sodass ich an jeder Haltestelle das Schild lesen kann, so bin ich mind. eine Haltestelle vor dem Ziel alarmiert... 10:20: Ich verlasse den Bus in Changping Xi Huan Nan Lu. Changping Xi GuanHier stehen schon drei Rikschataxis und ein "normales", die mit Hello! auf sich aufmerksam machen. Ist dieser Halt schon als Touristenumstiegspunkt bekannt? Oder nur eine große Haltestelle? Changping Xi Guan HaltestellenschildDas soll mich nicht davon abhalten, weiter zu gehen, zur nächsten Haltestelle und an dieser, Changping Xi Guan, um 10:38 in die Linie 22 einzusteigen. Allerdings nicht ohne auch hier zuvor von einem Taxifahrer belagert worden zu sein. 20 Yuan wollte er nach Da Gong Men, meinem ersten Ziel. Der Bus kostet für diese Strecke 0,40. Abgesehen, dass das Taxi das Fünfzigfache vom Bus kostet, hätte es meinen Plan vereitelt, komplett mit Bus und U-Bahn anzureisen. Um 10:45 komme ich schon an Da Gong Men an.

Noch ein kleines Nutzungsbeispiel: Es geht von Haltestelle 44, Changping Xi Guan, zu #  49, Da Gong Men.

Haltestellenplan der Linie 22

Fazit

Ab der Wohnung habe ich also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 2:15 h gebraucht, die Schätzung von google maps mit 3:07 h ist damit recht großzügig bemessen. Die Fahrkosten der Hinfahrt summieren sich auf 3,20 Yuan (3 x Bus zu 0,40 + U-Bahn 2,00). Insgesamt belaufen sich die Fahrkosten an diesem Tag auf 7,20 Yuan - wie günstig der ÖPNV hier ist! Und ebenfalls gar nicht mal so schlecht! Allerdings habe ich mittlerweile (15.7.) herausgefunden, dass es noch eine direktere Möglichkeit mit dem ÖPNV gibt. Google maps kennt die Buslinien doch nur unvollständig, besser ist hier map.baidu.com, die chinesische Konkurrenz. Ob diese Verbindung allerdings schneller ist, weiß ich nicht, da die U-Bahn relativ schnell fährt.

Seelenweg

Da Hong Men

Verkaufsstände am Eingang zum SeelenwegDer Seelenweg - meine erste Station. Der Seelenweg ist der Hauptzugangsweg zu den Gräbern. Aus dem Bus ausgestiegen, gehe ich zum Großen Roten Tor (Da Hong Men). Vor dem Tor weist ein Stein mit Inschrift darauf hin, dass die Ming-Gräber Weltkulturerbe sind. Eine kleine Gruppe Langnasen fotografiert sich vor dem Stein, um darauf wieder zu verschwinden (ich habe mich schon gefragt, auf wen ein weißer Van vor dem Zugang wartet...).
Ich gehe durch das Tor, von hier erstreckt sich der Weg bis zu der Kasse des Hauptteils des Seelenwegs. Dort gibt es auch jede Menge Stände, die alle das gleiche Produktportfolio haben: Sonnenschirme, Sonnenhüte, "I climbed the Great Wall"-T-Shirts und natürlich... Hello! Water!

Es ist wenig los am Südeingang des Seelenwegs, nur wenige andere Touristen sind hier zu finden. Ein Schild fasst Wissenswertes zu den Ming-Gräbern zusammen: Die Gräberanlage verteilt sich auf eine Fläche von 80 Quadratkilometern. Hier befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie (1368-1644). Die Konstruktion des Seelenwegs begann 1435.

Stelenpavillon (Seelenweg, Ming-Gräber, Peking)

Im Stelenpavillon: Steintafel auf einer SchildkröteSchild National Tourist Attraction AAAAAls nächstes Gebäude fällt der Stelenpavillon ins Auge. Umgeben von vier Schmucksäulen (in jeder Ecke eine) befindet sich im Pavillon eine Steintafel mit Inschrift, die wiederum von einer Schildkröte mit Drachenkopf getragen wird. Vor dem Gebäude weist ein Schild darauf hin, dass es sich hierbei um eine "National Tourist Attraction AAAA" handelt.

Nördlich des Stelenpavillons beginnt dann der bekannteste Teil des Seelenwegs:

Seelenweg (Ming-Gräber, Peking)

Von Trauerweiden umgeben befinden sich links und rechts des Wegs 36 Steinfiguren: Löwen, mystische Wesen, Kamele, Elefanten, Pferde, Generäle und Beamte:

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

StatueKamelstatueStatuePferdstatueStatueStatue

LautsprecherRuhige Flötenmusik erreicht mein Ohr. Ich suche nach dem Spieler, doch kann ich ihn beim besten Willen nicht entlang des Wegs entdecken. Drachen-und-Phönix-TorDie Musik scheint auch mehr aus dem Gebüsch zu kommen. Dort finde ich dann auch den Ursprung der Klänge: Ein gut versteckter, als Baumstumpf getarnter Lautsprecher...

Das Drachen-und-Phönix-Tor (Bild links) bildet den nördlichen Abschluss des Hauptteils des Seelenwegs.

Einige Besucher empfinden es wohl als zu anstrengend, den Weg zu gehen, und lassen sich stattdessen entlang fahren.

Abstecher Richtung Ming Tombs Reservoir (Shisanling Shuiku)

Obstverkäufer entlang der StraßeBevor ich mir nun die Gräber ansehe, mache ich einen Abstecher nach Osten, in Richtung des Wasserreservoirs. Entlang der Straße, die nach Norden zu den Gräbern führt, wird Obst aus den umgebenden Plantagen verkauft.

Stromaufwärts der Wasserfläche befindet sich eine Fläche, die wohl nur zu Zeiten größter Wassermassen überschwemmt wird:

Landschaft

Es ist warm und schwül, die Konturen der das Tal umgebenden Berge kann man nur schemenhaft erahnen. FelderIch möchte ein Stück über die Fläche gehen, bis ich den Stausee sehen kann. Bauer mit PferdAm Rand dieser Ebene befinden sich ein paar Felder (s. links). Nachher sehe ich dort auch noch einen Traktor vorbei fahren.
Immer noch in der Ferne und deutlich im Dunst, kann ich nun den Stausee und die Staumauer sehen. Am Ufer weiden einige Pferde. Ein Bauer führt ein Pferd von dort Richtung Straße und sattelt es.

Stausee

Von hier aus kann man auch - jetzt in der Ferne - die Brücke mit sieben Bögen sehen, über welche die Straße zu den Gräbern führt. Zahlreiche Reisebusse fahren über diese. (Bei dieser Menge an zu erwartenden Touristen frage ich mich, ob ich überhaupt noch Lust habe, die Gräber zu besuchen...)

Brücke mit sieben Bögen, über die drei Reisebusse fahren

Ich gehe zurück zur Straße und nehme Bus 314 zum Changling.

Changling

ChanglingChangling und Dingling sind die beiden einzigen Gräber, die derzeit für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Changling ist der älteste, größte und am besten erhaltene Grabkomplex. Gebaut von 1409 - 1427, liegt hier der Yongle-Kaiser begraben (1360 - 1424, Geburtsname Zhudi).

Der Bauplan der Gräber ist jedoch gleich:

Skizze eines Grabs

Die Anlage ist von einer Mauer umgeben. Alle wichtigen Gebäude liegen auf einer Achse, die schließlich in der unterirdischen Grabkammer endet. ChanglingDurch das Eingangstor (1) geht es zunächst durch zwei Hallen (2, Bild s. rechts, und 3), es folgt ein Schmucktor (4), dann der Seelenturm (5) und schließlich der Grabhügel (6), unter welchem sich die Grabkammer befindet.

In einem Nebengebäude befindet sich wieder eine Steintafel auf einer drachenköpfigen Schildkröte. Mit einem Zaun drum herum.

Statue mit Spenden

Und in diesen Zaun haben Besucher jede Menge Geldscheine geworfen. Auch eine (volle) Schachtel Zigaretten war als Opfergabe mit dabei...

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

Blick auf die OpferhalleSchmucktor und SeelenturmBlick auf den Seelenturm

Ab dem Seelenturm ist Schluss: Der Grabhügel darf nicht betreten werden, die Grabkammer wurde bisher auch noch nicht geöffnet. Dafür hat man vom Seelenturm nochmal einen guten Ausblick auf die Anlage:

Überblick über Changling vom Seelenturm

Natürlich gibt es auch jede Menge Stände...

Verkaufsstände

...und Reisegruppen. Der Großteil der Besucher der Gräber gehört einer solchen an.

Reisegruppe im Changling

Dingling

Dinglingim DinglingUm meinen Besuch bei den Ming-Gräbern allumfassend zu gestalten, geht es mit dem Bus noch zum Dingling. Hier sind mehr Besucher als im Changling zu finden, ich interpretiere den höheren Eintrittspreis auch als Folge des höheren Besucherandrangs.
Im Gegensatz zum Changling sind hier von den Hallen nur noch Ruinen übrig geblieben. Auch ist hier der Untergrundpalast, die Grabkammer, zugänglich. Dingling ist das einzige der 13 Herrschergräber, bei dem die Grabkammer geöffnet wurde. Auch ist Dingling älter als Changling, gebaut wurde es von 1584 - 1620, also knapp 200 Jahre später. Es ist das Grab des 13. Ming Kaisers Zhuyijun, Herrschertitel Wanli, posthumer Titel Shenzong. Über 180 Tausend Quadratmeter erstreckt sich die Anlage, der Untergrundpalast fällt mit 1195 Quadratmetern nicht weniger bescheiden aus. Die Grabbeilagen kann man in einer Ausstellung betrachten, darunter sind Kleider, Jadeschmuck, darunter der dem Herrscher vorbehaltene Jadegürtel, Goldgegenstände und Alltagsgegenstände aus dem Kaiserpalast und Kronen.

Nur Ruinen sind von den Hallen übrig geblieben:

Ruinen im Dingling

Geht man über die Mauer um den Grabhügel, sieht man die umgebenden Berge:

Dingling, Mauer um den Grabhügel

Von hier aus sieht man auch das südlich gelegene Zhaoling:

Blick auf Zhaoling

Auf dem Grabhügel ist ein entsprechendes Treppengebäude, das nach einer "Sicherheitskontrolle" Zugang zu der Grabkammer ermöglicht:

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

Im UntergrundpalastHintere KammerKaiserinnenthronUnterirdisches TorViele Besucher

Fernseher in der U-BahnNach Besuch des Dingling mache ich mich auf den Rückweg. XizhimenEs geht wieder mit dem Bus zurück nach Changping, dann mit der U-Bahn nach Xizhimen (rechts) und von dort mit dem Bus zurück zum Campus.
In der U-Bahn läuft zwischen den Werbefilmchen eine Kochshow auf dem Bildschirm (links).

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13. Juli (Mittwoch) - nochmal mit dem Rad unterwegs

verfasst am 15.7.2011 23:28 (CST) · Kategorie: Ausflüge

... zu einer Pagode auf einem kleinen Hügel westlich des Sommerpalasts, danach noch zu einem großen Lotusteich und zurück über den Westbahnhof, Millennium Monument und Militärmuseum.

Nachdem im Laborgebäude das Wasser abgestellt ist, möchte ich mit dem Rad eine Erkundungstour machen, speziell auf der Suche nach Orten, welche sich später zum ausgiebigen Fotografieren nochmal aufsuchen lassen.

Pagode auf dem Yuquan Shan, gesehen vom Sommerpalast, PekingAls erstes möchte ich zu einer Pagode fahren, die sich westlich des (neuen) Sommerpalasts befindet (s. Bild rechts, Blick vom Sommerpalast). Nachmittags sollte man von dort einen schönen Ausblick auf den Sommerpalast haben. Bevor ich irgendwann mit großer Ausrüstung mit dem Bus dorthin fahre, will ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen (Öffnungszeiten, tatsächlicher Ausblick etc.).

Also geht es mit dem Rad nordwärts, zuerst auf die vierte Ringstraße. An einer Kreuzung fällt mir ein besonderes Gefährt auf, bzw. eher der Turm aus irgendwelchen Dämmstoffrollen, der zuerst ins Auge sticht:

Radverkehr, 4. Ringstraße, Peking

Weiter geht es dann bis zur Sihai Brücke, wo die vierte Ringstraße eine Kurve nach Osten macht, von dort an weiter auf der Beiwucunlu. Ein paar Plantagen zur einen, staubige Siedlungen zur anderen Seite - die Umgebung macht schon einen nicht mehr ganz so städtischen Eindruck. Und da: eine Wand aus sich ständig wiederholenden Plakaten, Werbung für den Zensus 2010.

Plakatwand - Zensus 2010

Plakat - Zensus 2010 Census benefits allÜberraschend ist, dass diese Plakate auch englische Botschaften enthalten.

Es ist dunstig, und so werden die Konturen meines Ziels nur langsam deutlicher, bis ich den Hügel mit der Pagode vor mir erkennen kann.

Pagode

Die Straße teilt sich nach links und rechts, genau vor mir ist nun eine ca. 3 m hohe Mauer, die das Gelände um den Hügel umgibt. Für eine Parkanlage nichts Außergewöhnliches. So fahre ich weiter auf der Straße entlang der Mauer, um einen Eingang auszumachen. Nach ein paar hundert Metern findet sich auch ein solcher:

Pagode auf dem Hügel, Eingangstor (Yuquan Shan)

Das Tor ist leider zu. An der Uhrzeit sollte es nicht liegen, ist es doch erst Viertel vor vier. Hinter dem Tor glänzen die gelben Ziegel eines Gebäudes. Vielleicht wurde dieser Eingang frisch renoviert und ist noch nicht wieder geöffnet?
Also geht es weiter die Straße entlang, ein paar Häuser sind nun zwischen Straße und Mauer, dann mündet die Straße in eine Zufahrt auf die Schnellstraße. Ein kleiner Weg führt allerdings wieder Richtung Mauer. Vorbei an einem ausgetrockneten Flussbett und Maisfeldern. Doch ab hier wird es mysteriös: Auf einer Plattform, unter einem Sonnenschirm, stehen zwei Uniformierte und sehen der Mauer entlang auf das Feld. Die Uniform ist eine militärische, wie sie z.B. die Wachen auf dem Platz des Himmlischen Friedens tragen. Also etwas Offizielles, kein privater Wachdienst. Aber was? Ist das Feld ein Testgelände für frisch gezüchtete oder gentechnisch veränderte Pflanzen? Robben durch die Maispflanzen Grundauszubildende? Ich verlasse den Pfad auf einen ca. 50 cm - 1 m breiten gepflasterten Weg entlang der Mauer. Kurz darauf sehe ich den nächsten Wachposten - ein einzelner, stramm stehender Uniformierter auf einem Podest mit Häuschen und Sonnenschirm. Mir wird klar, dass nicht das Feld bewacht wird. Sondern, dass das mit der hohen Mauer und dem nicht geöffneten Tor zu tun hat. Und so sehe ich schon den nächsten Wachposten, in Sichtweite von weiteren. Auf dem Weg kommt mir auch eine Gruppe von sechs Wachmännern entgegen, die hier patroulliert. Etwas später mündet der Weg wieder in eine Straße, wo sich auch ein weiteres Tor befindet. Eine dunkle Limousine fährt vor, das Tor wird geöffnet und wieder geschlossen. Allerdings nicht ohne, dass ich einen flüchtigen Blick erhaschen kann: Innen ist eine Parklandschaft aus blühenden Blumenbeeten unter den Bäumen zu sehen, und ein Mann fährt auf einem Fahrrad auf der Straße innerhalb der Mauer entlang. Ich mache noch kurz ein Foto von dem wieder geschlossenen Tor zur Dokumentation, da wird es schon wieder geöffnet, und die Wachen sagen etwas auf Chinesisch zu mir. Wahrscheinlich, dass ich nicht fotografieren darf. Ich antworte mit "ting bu dong" (=verstehe nichts). Darauf wiederholt der junge Wachmann freundlich lachend ting bu dong, deutet auf die Kamera und macht verneinende Bewegungen. Ich packe die Kamera weg und verabschiede mich. Bye.
Im Nachhinein bin ich über die Freundlichkeit, mit der ich darauf hingewiesen wurde, überrascht.
Als Erkenntnis kann ich mitnehmen, dass dieses Gelände nicht zugänglich ist und wohl dem Militär bzw. der Regierung gehört. Wie ich es auch nachher im Internet recherchiere. Der Yuquan Shan (=Berg der Jadequelle) gehört der Regierung, und Politiker halten sich ab und zu hier auf. Klar ist jetzt natürlich auch, warum der Hügel in Reiseführern keine Erwähnung findet.

Zurück in die Stadt, auf die dritte Ringstraße, südwärts, vorbei am Campus zum Lianhuachi Park.

Luftballonhändler auf dem Fahrrad, Peking

Lianhuachi Gongyuan

Der Lianhuachi Park (Lianhua = Lotusblume, Chi = Teich) befindet sich in der Nähe des Westbahnhofs (auf dem Bild das große Gebäude, etwas links von der Mitte, mit dem traditionellen Torgebäude auf dem Dach).

Lotusblumenteich, dahinter der Westbahnhof, Lianhuachi Gongyuan, Peking

Weiße LotusblüteEin Parkeingang ist auch direkt an der dritten Ringstraße, ich stelle mein Rad ab und gehe in den Park. Mit dem Studentenausweis erhalte ich den ermäßigten Eintrittspreis mittlerweile - bis auf Ausnahmen - recht zuverlässig. Lotuspflanzen in Töpfen2 Yuan kostet der Eintritt, 1 Yuan ermäßigt. Im Park. Es gibt zwar auch ein paar Wasserflächen mit Seerosen, aber die finden nicht so viel Beachtung wie die Lotuspflanzen. Im See wachsen viele Lotuspflanzen (allerdings wieder mit abgerissenen Stengelresten in Ufernähe), aber auch auf den Plätzen sind unzählige Lotuspflanzen in Töpfen. LotusblattIm Park kann man auch ständig das imposante Gebäude des Westbahnhofs sehen. LotusblütenIm Nordteil des Parks ist ein kleiner Hügel, von welchem aus man zwischen den Zweigen auf die Gleisanlage blicken kann:

Blick auf die Gleisanlagen des Westbahnhofs, Peking

Damit ist auch das nächste Ziel gesetzt: Westbahnhof (zumindest kurz die Nordfassade ansehen).

Xizhan - Westbahnhof

Westbahnhof, PekingDer Radweg vor dem Nordeingang ist unterirdisch, genauso wie die Taxizufahrt (wo jedoch kein Taxi wartet, nur eines einsteigen lässt und eine große Menschenmenge auf ebensolche wartet...). Überirdisch, auf dem Platz vor dem Bahnhof ist einiges los. Eine Straße führt nach Norden, nach kurzer Fahrt drehe ich mich noch einmal um:

Westbahnhof, Peking

Millennium Monument

Millennium Monument, Peking

Am Millennium Monument, 90 Jahre KPChDie Straße führt direkt auf das Millennium Monument zu. Und natürlich auch hier: 90 Jahre...

Military Museum

Ein kurzer Abstecher von hier, vielleicht 100 m nach Ost, schon befinde ich mich vor dem Militärmuseum. Bisher kannte ich es nur von der gleichnamigen U-Bahnstation.

Militärmuseum, Peking

Direktlink

3. Juli - mit dem Rad durch Peking

verfasst am 4.7.2011 12:07 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Diesen Sonntag geht es mit dem Rad durch Peking: Konfuziustempel und Kaiserliche Akademie, Erdaltar, Longtan Park und auf dem Rückweg noch vorbei am Südbahnhof.

Nach google maps erwarten Tobi und mich 42  km Fahrt durch Peking (die Ziele liegen östlich der verbotenen Stadt, unsere Wohnung ist an der westlichen dritten Ringstraße). Grund zu witzeln, dass die Strecke länger sei, als die MDBF (mean distance between failure) unserer Räder. Zum Glück ist letztlich dennoch nichts abgebrochen oder auseinandergefallen.

Konfuziustempel

Gegen 10 fahren wir los, vor elf sind wir am Konfuziustempel.

Konfuziustempel - the gate of great success

Der Konfuziustempel wurde 1302 - 1306 in der Yuan Dynastie errichtet. Direkt westlich an den Tempel schließt sich die Kaiserliche Akademie an. Der Tempel diente dem Kaiser als Opferstelle für Konfuzius. Heute werden weiße Tierfiguren von den Besuchern mit Geld überhäuft (rechts)...

in der Da Cheng Hall, KonfuziustempelIn der Halle im Tempel liegen auch ein paar Räucherstäbchen, ein Feuer, um sie zu entzünden, finde ich aber nicht. Terrakottaarmee in einem Hinterhof, KonfuziustempelIch laufe noch etwas über das Tempelgelände und entdecken in einem Hinterhof die Terrakottaarmee in klein...

Kaiserliche Akademie

Schmucktor in der Kaiserlichen Akademie

Das Schmucktor und die Halle in der Akademie kann ich noch mit der Kompaktkamera fotografieren, dann ist der Akku leer (ich habe den Zweitakku für diese Kamera in Deutschland vergessen). Für den Rest des Tages muss also das Handy herhalten...

Halle in der Kaiserlichen Akademiefür den Kaiser in der Kaiserlichen Akademie, Peking

Die Kaiserliche Akademie war die höchste Bildungseinrichtung im alten China - hier wurden die obersten Staatsbeamten ausgebildet. In der Halle (Bild oben) saß der Kaiser auf einem Thron (rechts), wenn er in der Akademie eine Art Vorlesung hielt. Die Zuhörerschaft kniete unter schattenspendenden Zypressen vor der Halle.
Die Studenten der Kaiserlichen Akademie, welche aus dem ganzen Land und aus allen Altersschichten ausgewählt wurden, erhielten freie Lehre, Kost und Logis.

Erdaltar (Ditan)

Blumenbeet, 90 Jahre KPChVor dem Erdaltar fällt ein Beet auf, welches an das 90-jährige Jubiläum der Parteigründung erinnert.

Innerhalb der Anlage dann nochmal ein Plakat...

Plakat 90 Jahre KPCh

Der Eintritt in die Parkanlage kostet mit Studentenermäßigung 1 Yuan, möchte man dann den Altar betreten, muss man nochmal 5 Yuan zahlen...

Erdaltar

auf dem ErdaltarDer Erdaltar war ebenfalls eine Kaiserliche Opferstätte im alten China. Der Grundriss des Sockels, wie auch des umgebenden Grabens und der Mauer ist quadratisch, was die Erde darstellt (nach antiker Vorstellung war die Erdscheibe kein Kreis, sondern ein Quadrat... ein Kreis symbolisiert den Himmel bzw. das Universum).

In der Parkanlage um den Altar spenden Ginkgobäume Schatten, was zu der jetzigen Mittagszeit sehr angenehm ist. Man hört Vogelgezwitscher und nichts von den Geräuschen der umgebenden Großstadt.

Mann mit Vogelkäfigen im Ditan ParkMir fällt ein Mann auf, der drei Vogelkäfige durch den Park trägt. Mit dabei hat er auch eine klappbare Sitzgelegenheit. Was führt er im Schilde? Ist es ein Vogelhändler? Vogelkäfig im BaumDann hängt er einen Käfig in einen Baum, und entfernt sich etwas davon. Was denn nun? Will er seine Vögel aussetzen? Wohl doch nicht, denn in ca. zehn Metern Entfernung und in Sichtweite setzt er sich auf den Klappstuhl und stellt die beiden anderen Käfige vor sich. Wie es aussieht, möchte er seinen Haustieren Frischluft bieten (das ist zumindest meine finale Interpretation).

Anblick mit Symbolwert: Kleines Mädchen mit Sonnenschirm und Handy in der Hand vor einer Statue im Park:

Ditan Park, Peking: Statue, davor Mädchen mit Sonnenschirm und Handy

Brücke über BlumenbeetBrücken sind natürlich auch von Bedeutung für die Landschaftsgestaltung im Park. Und wo aus ästhetischen Gründen eine hin muss, da muss sie halt hin (s. links). Dass kein Bach dort ist und sie so nur das Blumenbeet überspannt, ist wohl nicht weiter von Belang. LotusblüteVielleicht kann man so ja auch böse Geister, die einen verfolgen, abhängen, vorausgesetzt, die Geister sind zu faul, um einen über die Brücke zu verfolgen... wer weiß.

Auch ein paar Lotusblumen gibt es im Park.

LamatempelWeiter geht es südwärts, vorbei am Lamatempel (links), vorbei am Himmelstempel zum Longtan Park.

Wenn die Zeit einfacher Java-Spiele für das Handy nicht schon (fast) vorbei wäre, Beijing bike driver wäre mein Vorschlag für ein Arcadespiel: Man muss in der Haupstand Chinas zu seinem Ziel navigieren, und ununterbrochen schießen die ulkigsten Vehikel aus irgendwelchen Seitenstraßen, ohne nach links oder rechts zu sehen. Dann ist die Radspur mal zugeparkt, mal als Fußgängerweg umfunktioniert. Und wenn man es rechtzeitig sieht, kann man gleich auf die Fahrbahn ausweichen. Es sei denn, die Ampel ist rot und die Fahrzeuge sind soweit rechts, dass kein Vorbeikommen möglich ist. Dazu noch ein paar Schlaglöcher, als hätte man sich an deutschen Straßen ein falsches Vorbild genommen (Anm.: allerdings kommen die Straßenschäden in Anzahl und Größe lange nicht an dieses Vorbild heran).

Longtan Park

Longtan Park

Zentrales Element des Longtan Parks sind die Wasserflächen.

LotusblätterEin Teich ist ganz mit Lotus zugewachsen. Einige Lotusblüten sind auch zu sehen, um diese sammeln sich am Ufer Männer mit Kameras. LotusblätterGreifbar in Ufernähe ragen Stengelstümmel aus dem Wasser, wo Blüten oder Blätter abgerissen wurden. Wohl um das zu verhindern, vertreiben sich drei Parkwächter um den See herum ihre Zeit.

Im Park befinden sich auch ein paar Statuen, allerdings nur mit chinesischer Beschriftung, sodass ich bis auf die Lebzeiten keine weiteren Details über diese Herren erfahre:

Statue im Longtan Park

Auf dem Rückweg fahren wir noch kurz am Südbahnhof vorbei. Das große, moderne Gebäude wurde erst 2008 eröffnet, der Zug auf der Schnellfahrstrecke nach Shanghai fährt von hier. Gemessen nach Fahrgästen soll er der größte Bahnhof Asiens werden. Interessant zu sehen ist, dass jeder Zug ein eigenes Gate für die Abfertigung besitzt. Über dem Fahrkartenschalter (mit langen Warteschlangen) stehen auf einer Anzeigetafel - ausschließlich auf Chinesisch - Informationen über verfügbare Tickets auf den Zügen. Ich hoffe, dass ich für die Rundreise im Sommer die Zugkarten online buchen kann...

Da der Bahnhof nahe an der südlichen dritten Ringstraße liegt, geht es über diese nach Hause.

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18. Juni (Samstagabend) - CBD

verfasst am 21.6.2011 09:29 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Nach dem Abendessen fahre ich mit der U-Bahn nach Guomao, um Aufnahmen im Central Business District während der Dämmerung zu machen.

Als ich die Station verlasse muss ich feststellen, dass es hier viel dunstiger ist als in Gongzhufen, wo ich die U-Bahn betreten habe. Um mich herum sind die Gebäude nun ein wenig höher. Zwischen dem Geflecht aus Straßenbrücken sehe ich auch schon das markante CCTV Building:

CCTV Building zwischen Brückengeflecht

Als ich die Straße überqueren möchte, sehe ich das zweite Pferdegespann an diesem Tag - diesmal in Bewegung. Kontrast von moderner Architektur und traditioneller Fortbewegung.

Pferdegespann

Ich begebe mich auf eine Fußgängerbrücke über die Jianguo Lu im Osten von Guomao, um einen Überblick zu erhalten und ein Bild von Verkehr, CBD und Abenddämmerung zu machen:

Blick auf die Jianguo Straße und den Central Business District bei Sonnenuntergang.

Dann gehe ich Richtung CCTV Building. Das stärker werdende Abendrot und der Blick durch die Brücke liefern interessante Perspektiven:

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Album: Nachtaufnahmen

Peking zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang

CBDCBD

CCTV Building

Angekommen am CCTV Building muss ich feststellen, dass ein hoher Bauzaun das ganze Gelände umgibt:

CCTV Building

Der Spitzname der Einheimischen für das Gebäude ist übrigens "da kucha" (da = groß, kucha = Hose, v.a. eine kurze, weite).

China World Trade Center Tower III

China World Trade Center Tower III

Hier in Peking gibt es auch ein World Trade Center. Gut, Gebäude mit diesem Namen findet man vielerorts, von der Weltstadt bis in das Provinzzentrum, das etwas von sich hält. Jedoch erinnert das Äußere des dazugehörigen China World Trade Center Tower III an den 2001 zerstörten Namenspaten in New York. Dieser Turm wurde erst später gebaut - von 2005 bis 2009. Mit einer Höhe von 330 m erreicht er nicht die Höhe des WTC in NYC (417 bzw. 415 m). Dennoch genügt es zum höchsten Gebäude in Peking (Stand: jetzt). Im Unterschied zu dem augenscheinlichen Vorbild verjüngt sich der China World Trade Center Tower III nach oben - ich vermute, um den Eindruck einer noch größeren Höhe zu erwecken.

China World Trade Center Tower IIIFassade - China World Trade Center Tower III

Der Dunst schränkt zwar die Sicht ein, andererseits macht er die Lichtkegel der Scheinwerfer sichtbar und liefert so ebenfalls Gelegenheit für Aufnahmen:

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Album: Nachtaufnahmen

Peking zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang

China World Trade Center Tower IIIChina World Trade Center Tower III

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18. Juni (Samstag) - Wuta Si

verfasst am 20.6.2011 19:47 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Nachmittags beschließe ich, Wuta Si zu besichtigen. Die Tempelanlage (Si) mit fünf (wu) Pagoden (ta) liegt in der Nähe der Nationalbibliothek, nur eine kurze Busfahrt entfernt.

Bushaltestelle nahe des Südtors des Campus mit Bus der Linie 87

Mit der Linie 87 geht es dann nach Baishiqiaodong. Dort in der Unterführung wartet schon eine Überraschung: Ein Händler verkauft Obst von seinem Pferdegespann - das erste dieser Art, das ich in Peking sehe (es sollte aber nicht das einzige an diesem Tag bleiben).

Händler mit Pferdegespann in der Unterführung

Nach einem kurzen Fußweg erreichen wir (Tobi hat sich entschlossen, mit zu gehen) die Anlage.

Wuta Si

Ausstellungsraum im Beijing Stone Carving Art MuseumUm den Tempel herum befindet sich das Beijing Stone Carving Art Museum. Das äußert sich darin, dass haufenweise Steintafeln und Statuen herumstehen. In einem Gebäude gibt es außerdem eine Ausstellung zur Geschichte der Steinbearbeitung in Peking etc. Auch Christliche Grabsteine von Jesuiten soll es nach der Übersichtstafel geben. In Verbindung mit dem buddhistischen Tempel eine interessante Kombination.

In der Steinsammlung fallen "alte Bekannte" ins Auge, die ich schon in anderen Tempeln gesehen habe: Fabelwesen mit Schildkrötenkörper und dem Kopf eines Drachens, die Steintafeln mit Inschriften auf ihrem Rücken tragen:

Fabelwesen mit dem Körper einer Schildkröte und Drachenkopf tragen Steintafeln mit Inschriften

Die fünf kleinen Pagoden indischen Stils ruhen selbst auf einem "Klotz" mit quadratischem Grundriss:

Wuta Si

Die Mauer ist mit unzähligen Figuren verziert:

Mauer von Wuta Si mit unzähligen Figuren

Kurz vor Verlassen des Parks finden wir dann auch die Jesuitengrabsteine:

Jesuitengrabsteine

Die Grabsteine wurden von einem Pekinger Friedhof hierher gebracht und gehören zu Jesuiten, welche in der Ming und Qing Dynastie in China missioniert haben, aber auch westliches Wissen und Technologie nach China gebracht und im Gegensatz chinesisches Wissen gesammelt haben.

Detail eines Grabsteins

Um halb fünf, nach einer Stunde Besuchs unsererseits, schließt die Anlage, und wir machen uns auf den Rückweg. Hier noch ein Blick auf die Xizhimen Dajie nahe der Bushaltestelle (etwas weiter im Osten liegt die Subway-Station Xizhimen, allerdings nicht auf dem Bild zu sehen):

Xizhimenwai Dajie

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15. Mai - Lugouqiao

verfasst am 16.6.2011 15:19 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Die Lugouqiao ist für zwei Dinge bekannt: Die fabelhafte Architektur, die bereits von Marco Polo schwärmend beschrieben wurde und der so die Brücke als Marco-Polo-Brücke in Europa bekannt machte; als auch die Tatsache, dass mit dem Zwischenfall vom 7. Juli 1937 hier der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg begann.

Lugouqiao

Das Programm für den Sonntagvormittag ist die Fahrt mit dem Rad zur Marco-Polo-Brücke. Kurz vor halb elf brechen Tobias und ich auf. Die Hinfahrt verläuft ereignislos. Bis auf mein Outfit gibt es nichts Erwähnenswertes. (Manche Passanten sehen einen ja schon wie einen Außerirdischen an, wenn man einen Sturzhelm trägt, aber das hat dem noch die Krone aufgesetzt...)
Die Route führt uns kurz vor dem Ziel durch die befestigte Stadt Wanping, in welcher sich das "Museum of the War of Chinese People´s Resistance Against Japanese Aggression" befindet. Direkt hinter dem Stadttor ist dann die Marco-Polo-Brücke. Wir stellen unsere Räder ab, zahlen den Eintritt (10 Yuan) und betreten die Brücke.

Blick auf die Marco-Polo-Brücke

Entlang des Ufers nahe der Brücke wird kräftig gebaut, wie auf dem Bild zu sehen ist.

Als wir schon im Verlassen der Brücke begriffen sind, entdecken wir noch eine Tafel mit Daten zur Geschichte der Brücke auf Englisch:
Die Brücke wurde von 1189-1192 errichtet, davor gab es an dieser Stelle bereits eine Fähre. Es handelt sich um die älteste und längste Steinbogenbrücke in Nordchina. Sie ist 266,5 m lang, 9,3 m breit und ruht auf 10 Pfeilern.

Steinerne Löwen auf dem Brückengeländer der Lugouqiao (Marco-Polo-Brücke)

Marco Polo beschrieb diese Brücke und machte sie dadurch in Europa bekannt. Abgesehen von ihren Ausmaßen sticht die Brücke durch die steinernen Löwenfiguren auf dem Geländer hervor - 501 soll es davon geben.

Steinerner Löwe auf dem Brückengeländer - Detailansicht

Die Brücke wurde auch noch in der Neuzeit für den Straßenverkehr benutzt. Erst 1985 wurde sie für den motorisierten Verkehr gesperrt. Zwei Jahre danach wurde dann der Asphalt durch Steinplatten ersetzt:

Marco-Polo-Brücke (Lugouqiao), im Hintegrund das Tor der Festung Wanping

Im Hintergrund der Brücke sieht man das Tor der Festung Wanping.

Steintafeln an der Marco-Polo-Brücke (Lugouqiao). Im Hintergrund das Tor der Festung Wanping.

Museum of the War of Chinese People´s Resistance Against Japanese Aggression

Museum of the War of Chinese People´s Resistance Against Japanese Aggression

Empfangshalle im MuseumIn der Festung Wanping, direkt neben der Marco-Polo-Brücke, befindet sich das Museum des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Wir finden gleich zwei Gründe, uns das Museum anzusehen: Die Ausstellung ist auch in Englisch und der Eintritt ist frei.
Baubeginn war 1987, der Name des Museums wurde von Deng Xiaoping geschrieben. In dem Museum erhalten wir einen Überblick über die Geschichte dieses Krieges.

Danach essen wir einen kleinen Imbiss nahe der Stadt und machen uns auf den Rückweg. Nach ungefähr zwei Dritteln des Rückwegs reißt die Kette von Tobis Rad. Erstaunlicherweise ist es nicht einmal so viel langsamer, wenn man das Rad gezwungernermaßen als Tretrad benutzt. Die gefahrene Strecke an diesem Tag beträgt 33 km - für heimische Verhältnisse also eher eine kleine Runde. Allerdings erfordert der Verkehr ständige Aufmerksamkeit, sodass die Fahrt nicht wirklich erholsam ist.
Den Nachmittag an diesem Tag putzen wir das Bad und den Rest der Wohnung - bis auf den Balkon ist jetzt alles sauber.

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