November ´11

13. (Abfahrt) / 14. SeptemberSo planen auch wir (Moritz, Nisa, XuNing und ich). Die Zugfahrt von Peking nach Taishan dauert sieben Stunden. Um 23 Uhr kommen wir an. Es ist Starkregen vorhergesagt, deswegen freuen wir uns zuerst, dass es gerade trocken ist. Mit dem Taxi geht es zum Fuß des Berges, unterwegs werden noch Taschenlampen und Regenschutz gekauft. Ab dem Fuß des Berges beginnt es zu regnen. Zuerst leicht, dann jedoch immer mehr. Entlang des Weges gibt es jede Menge stände, man kann abschätzen, was für ein Besucherstrom hier an schönen Tagen auf den Berg pilgert. Ein paar Restaurants haben sogar geöffnet, sodass wir eine warme Nudelsuppe essen.
Zum Morgengrauen erreichen wir den Gipfel. Durchnässt, ich fühle mich nur deswegen nicht kalt, weil ich die ganze Zeit in Bewegung bin. Von einem spektakulär schönen Sonnenaufgang keine Spur. Durch die Wolken- und Nebeldecke wird es stückweiße heller. Von schwarz über grau zu weiß. Das ist der Sonnenaufgang heute. Kurz danach verziehen sich zumindest die Wolken vom Hochplateau und geben die Sicht frei - auf ein Wolkenmeer und zahlreiche Nebengipfel. Es war nicht ganz umsonst.

Beim Abstieg legt der Regen dann hin und wieder eine Pause ein. Durchnässt sind wir dennoch. Stellenweise gleicht der Weg einem kleinen Bach.

Der Taishan ist auf dem 5-Yuan Schein abgebildet.

Zurück in Tai'an, der Stadt am Fuße des Bergs, beschließen wir, zuerst ein Hotelzimmer zu nehmen, um die Kleidung notdürftig trocken zu föhnen. Trocken wird sie nicht, dafür wenigstens kurz warm (und nur noch feucht statt nass).

In Tai'an gibt es noch den Dai Miao (Tempel) zu sehen.

Dort kann man versuchen, Münzen durch eine Öffnung auf eine Glocke zu werfen, um sie zum Läuten zu bringen. (Bild oben) ...ach, wie viele Möglichkeiten gibt es doch in den ganzen Tempeln, Glückseligkeit zu erlangen.

Das Wetter könnte einfach besser sein! Auf dem Foto wirkt die Halle recht bedrückend. (Unten rechts daneben: erhalten gebliebene Stockwerke einer alten Pagode aus Kupfer im Dai Tempel)

Wir warten auf den Zug im kurz vor zehn. Im Schlafwagen geht es zurück. Dass es Karten für Betten gab, war Voraussetzung für den Ausflug. Trotz Regen und Nässe sind wir zufrieden. Den Berg bei Nacht und Regen zu erklimmen war ein besonderes Erlebnis. Dennoch habe ich mir vorgenommen, bei Regen keinen Berg mehr über Nacht zu besteigen. Eine Erkältung hat sich zum Glück auch niemand eingefangen.