April ´11

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Kurznotiz 24. und 25. April

verfasst am 26.4.2011 17:34 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Kurznotiz zum 24. April

Das Wetter war immernoch klasse, Tobi und ich sind heute Mittag zum neuen Sommerpalast gefahren. Gänzlicher Gegensatz zum alten Sommerpalast: viel mehr klassisch-chinesische Architektur und noch mehr Touristen. Das Ganze hatte fast schon einen Volksfest-Rummel-Charakter. Bilder dazu werde ich bei Gelegenheit nachreichen (es hat sich mittlerweile auch eine beträchtliche Menge Rohdaten angesammelt, die erstmal verarbeitet werden muss. Aber bei dem aktuellen Wetter und der freien Zeit erkunde ich lieber die Stadt.)

Morgen möchte ich früh in die Innenstadt fahren, um Bilder von der verbotenen Stadt kurz nach Sonnenaufgang zu machen. Um zwei Uhr treffen wir uns mit Denggao, um uns hier an der CNU zu immatrikulieren.

Kurznotiz zum 25. April

Heute bin ich gegen acht Uhr aufgewacht, da Lärm aus der Wohnung nebenan drang, die gerade renoviert wird. Acht Uhr? Ja, mein Wecker hat nicht geklingelt. Er ist offentlichtlich um Viertel nach Mitternacht stehengeblieben. Es ist trotzdem nicht ärgerlich, da Wolken einen klaren Sonnenaufgang verhindert hätten.

Um zwei Uhr haben wir uns dann wie geplant mit Denggao getroffen, um die Immatrikulation durchzuführen. Das Studentensekratariat befindet sich im Nordteil des Campus, welcher ungefähr zehn Gehminuten vom Südteil entfernt ist, in welchem sich das College of Life Sciences und auch unsere Wohnungen befinden. Die Formulare sollten wir am PC ausfüllen (da wohl offensichtlich Probleme mit dem Entziffern der Handschrift von einigen von uns bestanden). Weiterhin durften wir noch 450 Yuan "application fee" dafür entrichten. Ferner meinte der Herr im Studentensekratariat, der Abschluss einer zusätzlichen chinesischen Krankenversicherung für 300 Yuan / 6 Monate sei notwendig. Er erzählte irgendwas von den vielen ausländischen Krankenversicherungen, die sie nicht überblicken würden; dass es gut sei, wenn man nicht vorstrecken müsse, etc. Auf unseren Einwand hin, dass wir doch eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hätten hielt er mit einer anderen (uns unbekannten) Stelle Rücksprache. Letztendlich meinte er, es sei gut, diese abzuschließen, etc., blablabla, wir sollen es uns überlegen. Werden wir auch.

Anschließend sind wir zurück ins Labor von Frau Liu gegangen, um nach einen Anbieter für die Internetanbindung der Wohnungen zu suchen. Frau Liu hatte eine Firma ausfindig gemacht, wo wir nun mit Denggaos Hilfe via Internetformular (auf Chinesisch) den Anschluss beantragt haben. Die Einrichtung soll innerhalb der nächsten Woche abgeschlossen sein.

Danach besuchten wir ein Restaurant auf dem Campus, um zu Abend zu essen. "Vorteil" des Restaurants war, dass es über eine Speisekarte verfügt, auf welche Fotos der Speisen gedruckt sind. Tobi und ich kamen etwas später zu Michael und Patrick dazu, da Frau Liu noch einen Lehrer der CNU zu uns in die Wohnung vorbeigeschickt hatte, um das Küchenlicht auszuwechseln. Im Restaurant wählten wir also ein Gericht, welches wie eine Fleischpfanne mit Gemüse aussah, uns bestellten für uns zwei Stück (Michi und Patrick hatten bereits fast fertig gegessen). Die Bedienung deutete auf ein anderes Gericht und sah uns - so interpretiere ich es im Nachhinein - fragend an, wir bestellten aber zwei Stück. Scharf oder nicht scharf? Zwei mal scharf. Nur kurze Zeit später erhielten wir auch das Gericht:

Scharfe Entenköpfe

Nun, wer kann erkennen, was das ist? Richtig, vier halbe Entenköpfe. Scharf gewürzt.

Nach anfänglichem Zögern habe ich mich auch überwunden und meine beiden Hälften "gegessen". Zuerst die Haut: Auffallend der scharfe Geschmack, sonst wie Hühnchenhaut. In der Mitte konnte man das Gehirn und die Zunge erkennen, also suchte ich erstmal nach "normalem" Muskelfleisch, bewusst der Tatsache, davon nicht allzuviel zu finden. Die Wangen- / Kaumuskulatur schmeckte wie man es von normalem Entenfleisch gewöhnt ist. Michael stellte fest, dass zwei Kellnerinnen lachend zu unserem Tisch deuteten - kann man ihnen nicht sonderlich übel nehmen. Als nächstes habe ich die Zunge probiert, fand ich eher zäh und ohne auffallenden Geschmack. Bleibt noch das Hirn übrig - Tobis Feststellung, dass es wie Leberwurst schmeckt, ist die trefflichste Beschreibung. Und so waren wir für 28 Yuan für die vier Hälften kein kleines Bisschen satter geworden. Aber eine Erfahrung reicher. Im Nachhinein wussten wir schon, wie wir den fragenden Blick der Bedienung besser gedeutet hätten. Die Abbildung bezog sich wahrscheinlich lediglich auf die Entenköpfe (welche als solche nicht direkt zu erkennen waren, da nur von einer Seite auf dem Gemüse liegend und braun gebraten), das Gemüse war wohl als Serviervorschlag zu deuten.

Darauf sind wir zu der traditionallen Einkaufsstraße um die Ecke gegangen, um uns noch wenigstens den Bau zu füllen. Ich entschloss mich für Baozi, dampfgegarte Bällchen aus Reismehlteig mit Füllung (in diesem Fall wieder mit Gemüse), die ich mittlerweile schon zwei Mal an diesem Stand gekauft habe und als sehr lecker empfand. Bleibt abschließend noch anzumerken, dass auf dem traditionell chinesischen Markt die Verständigung doch besser klappt als im Restaurant mit extra Zeigekarten.

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Baozi

verfasst am 26.4.2011 17:25 (CST) · Kategorie: Essen

Baozi sind dampfgegarte gefüllte Teigtaschen aus Reismehl, welche es u.a. auf dem eher traditionellen chinesischen Markt bei uns um die Ecke gibt. Es gibt Baozi mit vielen verschiedenen Füllungen (Gemüse wie Karotten, Chinakohl, irgendwas scharfes, ... und auch Fleisch), was das ganze recht abwechslungsreich gestaltet. Mit 0,75 Yuan für ein Baozi mit Gemüsefüllung sind sie auch erfreulich günstig.

Ein paar Baozi in der Tüte, frisch vom Markt:

Eine Tüte Baozi

Bis jetzt sind meine Lieblingsbaozi die mit Karottenfüllung (ich habe noch keine Besseren probiert):

Baozi mit Karottenfüllung

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Kurznotiz 23. April Rückblick

verfasst am 24.4.2011 00:11 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Heute Mittag waren ich wieder in der Essmeile in der Nähe des Campus´ essen. Der Wind (und wahrscheinlich auch der Regen gestern) sorgten für eine klare Luft, von dem Smog, der mir am Ankunftstag so unangenehm auffiel, ist nichts mehr zu spüren. Da ich mir für heute Mittag vorgenommen hatten, mein Zimmer nochmal gründlich zu reinigen, das Gepäck einzuräumen und ein paar Besorgungen im Supermarkt zu machen, bin ich die Straße weiter bis zu einer Pagode gegangen, da ich dachte, das sollte dann das Auslugsprogramm für heute sein.

Nachdem das Wetter allerdings wunderbar wurde (strahlend blauer Frühlingshimmel) entschlossen Tobi und ich, zum Sommerpalast zu fahren. Da es alten und neuen Sommerpalast gibt, dachten wir, für heute genügt der alte. Von diesem sind jedoch nur noch Ruinen vorhanden, der Park darum ist allerdings sehr schön und weitläufig und scheint der Pekinger Bevölkerung vor allem als Naherholungsgebiet zu dienen. Wir sahen auch keine Touristen, und bis auf die Wegweiser am Eingang war auch keine Pinyin-Umschrift mehr auf den Schildern. Gegen halb acht waren wir dann schließlich wieder daheim und konnten noch die Besorgungen im Supermarkt anstellen. Auf dem Heimweg haben wir noch Teile einer Durian-Frucht gekauft, da wir sie gerne mal probieren wollten. Hat leider nicht besonders exotisch geschmeckt. Wir sind anschließend nochmal nach Wudaokou gefahren. Dort konnte ich dann endlich bei McDonalds auf Chinesisch bestellen: (wo lai liang ge hanbaobao)
Die Hamburger haben fast genau gleich wie auch daheim geschmeckt, einzig und allein bei der Soße auf dem Fleisch meine ich, dass sie etwas mehr nach Barbeque-Soße als nach reiner Tomatenketchup schmeckte. McDonalds habe ich fast noch keine in Peking vertreten, häufiger sind KFC (sehr häufig) und Subway. Preislich ist McDonalds auch eher teuer, ein Standard-Hamburger kostet 6 Yuan (63 Cent, und ist damit sogar teurer als in Mailand ;). Hier in Wudaokou, wo sich auch viele sprachliche Universitäten befinden, sieht man viele Ausländer (es gibt auch eine von diesen frequentierte Bar, welche typisch westliche Gerichte wie Hamburger und Pizza offeriert). Anders als bei uns auf dem Campus, wo mir noch keine optisch erkennbaren Ausländer aufgefallen sind.

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Besteck: Das Messer

verfasst am 23.4.2011 12:47 (CST) · Kategorie: Survival Kit in Action

Am Abend des 21.4. kommt zuerst mein Messer zum Einsatz, um Früchte zu schälen. In der Wohnung haben wir keine anderen Messer, Tobias´ ist bereits heute morgen zum Streichen der Brote zum Einsatz gekommen. Die uns unbekannten kleinen Früchte haben wir gestern im Supermarkt gekauft. Sie schmecken nach fruchtiger Süße, Pfirsisch, einer Portion Überreife und Mango (Danke Tobias, ich konnte den Geschmack zuerst nicht zuordnen). Vielleicht sind es auch keine Mangos, auf der Verpackung ist immerhin das Zeichen für "klein" (xiao) angebracht. Vielleicht recherchieren wir das irgendwann...

Messer und Frucht Messer und Frucht

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Kurznotiz 23. April

verfasst am 23.4.2011 11:53 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Gerade befinde ich mich im Internetcafe. Nachdem die Verbindung gestern Abend alles andere als zu gebrauchen war, dachte ich, halt zähneknischend die 35 Yuan für Cafe und Kuchen zu zahlen (für unser Viertel schon verdammt viel) und dafür etwas Annehmbares zu haben. Weit gefehlt! Tobias stellt gerade fest, dass sein Antivirenprogramm eine Downloadgeschwindigkeit von 0,7 kb/s zeigt - und das ist bestimmt noch zu hoch geschätzt. Die Uploadgeschwindigkeit ist noch deutlich geringer.

Daher ist es mir leider auch nicht möglich, ein paar Bilder von gestern hochzuladen. Wir waren in einem traditionellen chinesischen Viertel und anschließend (nachts) auf dem Fernsehturm, der nur unweit des Campus´ ist.

Wetter: Gestern morgen sah es noch schön aus, als wir im Hutong ankamen regnete es, sodass wir die U-Bahnstation nicht verließen sondern gleich woanders hinfuhren, wo wir im Trockenen gegessen haben (Bild folgt). Danach war es dann auch besser und wir sind ins Hutong gegangen. Beim Rückweg in die Wohnung war es dann wunderbar klar (irgendwas Gutes muss der Regen ja haben) und Tobias und ich beschlossen, noch auf den Fernsehturm zu gehen (liegt auf dem Weg von der U-Bahnstation zu unserer Wohnung). Man hat auch den Tian´anmen Platz gesehen.

Eben (23.4.) ist das Wetter schön sonnig, ein paar Wolken sind am Himmel, der Wind scheint sie alle weiterzublasen. Allerdings macht es der Wind auch nötig, eine Jacke zu tragen.

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Hinflug und die ersten Tage

verfasst am 22.4.2011 23:38 (CST) · Kategorie: Unsortiert

Wenn es am Meisten zu berichten gibt, hat man leider am Wenigsten die Zeit, das ganze zu Papier (bzw. Bildschirm) zu bringen. Und so komme ich auch leider jetzt erst dazu, die letzten Tage zu schildern. Aus besagtem Grund leider nicht in allzu epischer Tiefe.

18. April - Kofferpacken

Wen überrascht es, wenn ich schreibe, dass das Kofferpacken in eine Tortur ausgeartet ist? Nachdem es tatsächlich gelungen ist, die für nötig oder angenehm erachteten Dinge in den Koffer zu legen und ihn dann auch noch zuzumachen, hatte ich erstmal Angst, der Inhalt würde sich mit bombenartiger Wucht entladen, mache ich den Koffer das nächste Mal auf. Darauf hin allerdings der nächste Schock: 28 kg auf der Waage (erlaubt ist nur ein Gepäckstück mit max. 23 kg). Erstmal schlucken. Anschließend: Überlegen, wie man 5 kg einsparen kann. Und das ist eine größere Herausforderung, als es klingen mag. Hausschuhe wiegen 0,6 kg das Paar, weg damit. Duschmittel etc.? Bereits nicht doppelt vorhanden. Letztlich habe ich aber doch die 300 mL Packungen durch 50 mL Fläschchen ersetzt. Ersatz zu beschaffen, sollte sich doch nicht als zu schwer erweisen. Eine Strickjacke, was kann das wohl wiegen? Gefühlt schon einiges. Die Waage verrät: 780 g, die ebenfalls daheim bleiben dürfen. Hmmm... dann waren da noch 2 kg Schokolade (nochmal vielen Dank an die Kollegen vom Schülerlabor dafür). Hilft alles nichts, wenn die nicht auch ausgeladen werden. Und an Waschsachen alles, was unter 100 mL fasst, ins Handgepäck. Bringt auch noch mal bis zu 1 kg. Letzten Endes habe ich es auch geschafft. Die Schokolade übrigens auch, eben im Handgepäck. Ende gut, alles gut.

19. April - Hinflug und Kopenhagen (und fließender Übergang zum 20. April in Peking)

Um 10 pünktlich am Flughafen, Einchecken dauert eine gefühlte halbe Stunde, nach Auskunft der Mitarbeiterin wegen IT-Schwierigkeiten bei SAS. Bordkarte für den Weiterflug konnte dann dennoch ausgestellt werden, leider im Mittelblock und nicht am Fenster. Was wegen Nachtflug auch nicht allzu tragisch war. Als weiterer Trost war dann der Himmel ab Tagesanbruch durchgehend bewölkt, dass es auch nichts zu sehen gegeben hätte. Nichtmal im Landeanflug, wegen dem Smog. Aber dazu mehr.

Der Flug nach Kopenhagen gestaltete sich ganz angenehm, das Wetter war sonnigst, fast schon zu gut, denn der Dunst verhinderte eine zu ausgeprägte Fernsicht.

Landeanflug in Kopenhagen auf Bahn 22L. Somit wäre dann auch die Frage geklärt, was in Kopenhagen machen, denn wenn 22L für Landungen in Betrieb in Verwendung ist, bieten sich gute fotografische Gelegenheiten. Zuvor wollte ich aber noch mein Handgepäck exkl. Fototasche in ein Schließfach bringen. Gab es auch, in P4. Nimmt allerdings nur Münzen an, also noch schnell eine Gelegenheit finden, die Scheine zu wechseln. ...

A340 der SAS

Das Ergebnis ist für einen Flughafen wie Kopenhagen nur in sofern ernüchternd, dass in knapp zwei Stunden nur zwei Großraumflugzeuge dabei waren (zugegeben, die Zeit war nicht optimal: Langstrecken aus den USA kamen am Vormittag an, aus Asien eher am Abend). Gegen 16 Uhr fahre ich dann noch in die Innenstadt. Das Wetter ist immernoch hervorragend, der Wind sorgt jedoch für eine gewisse Kühle. Von dem Frühling scheint hier noch weniger angekommen zu sein als zu Hause, die Bäume treiben erst aus und die Blüte ist auch am Beginnen. Auf 19 Uhr zurück an den Flughafen gefahren, durch die Kontrolle, warten, ins Flugzeug, warten, starten, warten, essen, schlafen, aufwachen, schlafen (könnte man jetzt noch in mehrfache Wiederholungszeichen setzen) landen, - nicht warten, sondern durch die sehr effiziente Immigration am Pekinger Flughafen (ich war positiv überrascht). Im Ankunftsbereich erspähe ich dann auch ein Schild mit meinem Namen - wunderbar, es hat geklappt! Denggao, ein Student von Frau Liu, der vor vier Jahren selber in Tübingen war, holt uns mit einem Kleinbus von der Uni ab. Er begleitet uns auch am ersten Tag und zeigt uns alles. Nach einer knappen Stunde Fahrt quer durch Peking (und damit ersten Eindrücken) erreichen wir den Campus. Wir bringen das Gepäck in eine der zwei Wohnungen und suchen dann erstmal eine Gelegenheit zu Essen. Pekingente ist das erste Gericht der chinesischen Kücke, mit dem wir uns vor Ort vertraut machen. Danach besuchen wir dann erstmal eine Bank, um uns mit Geld einzudecken. Anschließend kaufen wir im Supermarkt ein paar Getränke. Die Wohnungen gilt es auch noch aufzuteilen, da dieses Mal für uns vier Austauschstudenten zwei Wohnungen auf dem Campus bereit stehen. Eine verfügt über einen Aufzug im Treppenhaus, die andere über eine Waschmaschine. Tobias und ich beziehen letztere. Die Wohnung befindet sich im obersten Stockwerk (müsste viertes oder fünftes sein, so genau haben wir das noch gar nicht gezählt). Anschließend zum China Mobile Laden, um uns mit SIM-Karten einzudecken. Die für das gewählte günstigste Tarifmodell sind leider ausverkauft, weswegen wir am nächsten Tag nochmals hingehen. Darauf zum Supermarkt, um Frühstück für den nächsten Morgen und Putzzeug für die Wohnung zu kaufen - die ist nämlich ziemlich staubig (seit ein paar Monaten unbewohnt). Den Abend verbringen wir mit der nötigsten Grundreinigung, bevor wir unser Gepäck auspacken. Fegen des Bodens und Staub auf allen Möbeln wischen:

Staub in der Wohnung

Die Wohnung selbst verfügt über eine kleine Küche, ein kleines Bad und drei (eher zweieinhalb) Schlafzimmer. Bei Zeit werde ich sie näher beschreiben. In der Wohnung haben wir leider noch keinen Internetzugang.

21. April - erster ganzer Tag in Peking

Um 9 Uhr haben wir uns mit Denggao verabredet, um nötige Formalitäten zu erledigen: Gang zur Polizeistation zwecks Anmelden des Aufenthaltsortes (also wie beim Einwohnermeldeamt), danach zum Foreign Student´s Office der Universität für die Immatrikulation (wird allerdings vertagt, da zu beschäftigt wegen parallel stattfindener Sportveranstaltung an der Uni) und anschließend zu Frau Liu. Wir treffen Frau Liu in ihrem Büro. Sie ist gerade sehr beschäftigt, mit Praktika beginnen wir erst nach den Maifeiertagen. Außerdem sind von Mitte Juli bis Ende August Ferien (wir können es auch zwei Wochen nach hinten schieben) sowie die Woche Anfang Oktober und um Weihnachten. Die Miete für die Wohnung(en) beträgt 600 Yuan pro Monat und Person. Bei der Visaverlängerung können wir uns zwischen "single entry" und "multiple entry" Visas entscheiden. Nur mit letzterem können wir China verlassen und wieder einreisen, dafür ist jedoch ein Gesundheitscheck einzuholen, was mit 400 Yuan zu Buche schlägt. Jedoch liebäugle ich mit diesem Visatyp, da er mir die Möglichkeit bietet, während meines Aufenthalts auch in andere asiatische Länder zu reisen. Ich frage mich nur, ob ich diese Option dann auch wahrnehmen werde.

Mittags gehen wir durch das Viertel um den Campus und essen in einer Straße voller Garküchen, die Michael und Patrick bereits gestern Abend ausgemacht haben.

Straße mit Essensständen

Ganz in der Nähe des Campus ist auch der Fernsehturm.

Fernsehturm

Wir sind allerdings nicht oben, da noch Regenwolken am Himmel sindund wir uns mit Denggao um 2 Uhr verabredet haben. Auf zum China Mobile Laden, um die SIM-Karten zu erwerben. Dort müssen wir uns ausweisen, um Gesprächsverbindungen in das Ausland freizuschalten. Die SIM-Karte kostet 10 Yuan + 20 Yuan Aufladung, anschließend laden wir je 100 Yuan weiter auf, da ein Mindestguthaben von 100 Yuan nötig sei, um Gespräche ins Ausland aufzubauen.

Heute morgen hat es im Übrigen geregnet. Sehr angenehm im Gegensatz zu gestern war die frische, staubfreie Luft. Gegen Mittag wurde es dann trocken. Denggaos Vorhersage, dass sich darauf bald Sonnenschein einstellt, erfüllt sich gegen Nachmittag. Da entschließen Tobi und ich, noch in die Innenstadt (Tian'anmen Platz) zu fahren und diese etwas zu erkunden (wann hat man das nächste Mal so ein Wetter?). Die Bezahlung der öffentlichen Verkehrsmittel gestaltet sich ganz interessant: Unsere "Vorgänger" haben uns in der Wohnung wiederaufladbare Bezahlkarten (mit RFID-Chip, ähnlich der Oyster-Card) hinterlassen. Allerdings sind diese leer. Eine Fahrt mit dem Bus ab dem Campus bis zur nächsten U-Bahn Station ist gerade noch drin (0,4 Yuan). Dort angekommen, will ich erst einmal meine Karte aufladen. Die Größe und damit für nicht damit vertraute Menschen einhergehende Unübersichtlichkeit der Station, zusammen mit der Sprachlichen Barriere, sorgt dafür, dass das Aufladen etwas dauert. Es gibt nur einen Schalter zum Aufladen, welcher sich in einem der beiden parallelen Zugangshallen der U-Bahn befindet (gesucht haben wir zuerst in der Falschen).
Wir erkunden dann die Gegend um die verbotene Stadt (allerdings nicht diese selbst). Das Abendlicht - die Sonne schafft es noch einmal, die Wolken zu durchbrechen, hüllt die Mauern des Kaiserpalasts in ein warmes Licht. An einem der Wassergräben finden sich ein paar Angler.

Mauer des Kaiserpalasts in der Abendsonne Wassergraben um die Verbotene Stadt mit Anglern Am Tian'anmen bei Nacht

Der Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen) selbst wird dann um 19 Uhr geschlossen. Darauf fahren wir mit der U-Bahn zu Michael und Patrick, welche sich mit Patricks Freundin bei Wudaokou getroffen haben. Zurück fahren wir dann mit dem Taxi.

Es ist 2:33 Uhr am 22.4. und ich beende mal meine Arbeiten an diesem Bericht (gerade habe ich eh keinen Internetzugriff). Die Bilder werde ich nach und nach ergänzen.

Es ist nun 22:55 am 23.4. und ich sitze bereits 30 min an der Internetverbindung (offenes WLAN in der Wohnung von Patrick und Michael). Die Geschwindigkeit lässt 56k-Zeiten als purer Luxus erscheinen. In ein bis zwei Minuten wird vll. eine Mail vom Server geholt.

bearbeitet am 23.4.2011 12:33 (CST): Jetzt habe ich es doch geschafft, zumindest diese paar Bilder hochzuladen.
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Möge die Reise beginnen...

verfasst am 18.4.2011 17:10 (CEST) · Kategorie: Unsortiert

In den letzten Tagen ist die Zeit in schon fast surrealer Geschwindigkeit an mir vorbeigerauscht. Die letzten Reisevorbereitungen wurden getroffen, so z.B. das Einrichten des Notebooks für die Reise. Gerade ist Packen angesagt. Immerhin gilt es, alles Nötige für die nächsten zehn Monate zu bedenken und nichts Wichtiges zu vergessen.

CRJ 900 der SAS Der Hinflug startet am 19.4. um 11:50 in Stuttgart nach Kopenhagen. Um 13:25 dort angekommen, werden wir die Zeit bis zum Nachtflug nach Peking um 21:00 nutzen, um uns etwas die Stadt anzusehen. Oder zu spotten. Mal sehen... Wie der geneigte Aviatik-Interessierte überdies erkennen mag, haben wir für die Flüge SAS ausgewählt (bei entsprechender Preissensivität interessiert es nun wirklich weniger, ob man in Amsterdam, Frankfurt, London, München oder eben Kopenhagen den Flieger wechselt). Am 20.4. wird SK 995 zur Mittagszeit (11:25) in Peking landen. Auf die folgenden Momente bin ich schon sehr gespannt: Das Treffen mit Frau Prof. Liu, unserer Organisatorin und Ansprechpartnerin vor Ort. Wird uns die Unterkunft zusagen? Und wie geht es mit dem studienrelevanten Programm weiter: Wann werden wir mit dem ersten Praktikum beginnen?

Der Rückflug ist bereits gebucht. Am 31. Januar 2012 geht es zurück in heimische Gefilde.

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