Juli ´11

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Badaling

verfasst am 25.7.2011 05:58 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Samstag, 25. Juni. Große Mauer bei Badaling.

Badaling

Das nun schon zweite Mal an der Großen Mauer. Den Bericht zu Jinshanling habe ich noch nicht fertig, daher nun dieser zuerst...

Anfahrt dieses Mal mit dem ÖPV, jedoch mit der "Touristenlinie" 919. Die fährt ab der Haltestelle Deshengmen direkt nach Badaling. In knapp eineinhalb Stunden.

Deshengmen

Der Mauerabschnitt bei Badaling ist der erste und bekannteste unter den Restaurierten. Die meisten Besucher vermag er auch anzuziehen, wahrscheinlich, weil er der am nächsten an Peking Gelegene ist. Unglaubliche Menschenmassen tummeln sich hier auf der Mauer...

Große Mauer bei Badaling

Um auf die höher gelegenen Abschnitte der Mauer zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten: Eine Seilbahn, oder sich auf sliding cars nach oben ziehen zu lassen.

Bergstation der sliding cars, Badaling

Tobi und ich wählen die dritte Möglichkeit... zu Fuß.

Geht man ein ordentliches Stück weiter, tummeln sich nicht mehr so viele Menschen auf der Mauer. Ein Teil der Mauer sieht aus, als hätte man hier mit der "Restauration" aufgehört.

Mauerstück

Nach ein paar Minuten gehen und einem damit verbundenen Perspektivwechsel sehe ich jedoch, dass die Mauer hier nur sehr steil weitergeht, der Eindruck also trügt...

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Album: 长城 - Große Mauer

BadalingBadalingBadalingBadalingBadalingBadaling

Die Große Mauer ist beeindruckend, aber ebenso beeindruckend sind auch die Massen an Besuchern, die sich hier her begeben.

Ein Blick ins Tal, man sieht den Ausgang, durch den ein Teil des Besucherstroms die Mauer verlässt. Auch ein Pferd und ein Kamel sind dort angeleint. Die vierte Möglichkeit, auf die Mauer zu gelangen? - Nein, wie ich später sehe, kann man sich gegen Entgelt auf diese Tiere setzen und ein Foto davon machen lassen...

Pferd und Kamel

Hier kommt man dann auch noch an ein paar Gehegen mit Schwarzbären vorbei - und natürlich Händlern mit allerlei Kram. Es kommt schon fast eine "Disneyland-Atmosphäre" auf.

Bärengehege und Bären

Nachmittags sind wir dann wieder zurück in Deshengmen.

Deshengmen

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Mangshan

verfasst am 24.7.2011 17:42 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Vor einer Woche habe ich einen Ausflug zu den Ming-Gräbern unternommen. Von dort aus habe ich auf dem Gipfel eines Berges eine Pagode gesehen - diese soll das Ziel für heute (24.6.) sein.

Die Fahrt nach Changping bin ich mittlerweile gewöhnt. Dort angekommen mache ich einen Abstecher, bevor ich den Bus nehme. Um die Brücke, die ich schon beim letzten Mal sah und die durch ihre Dimensionen wie auch den Stil beeindruckte, zu fotografieren:

Brücke in Changping

Faszinierend ist, wie wenig Verkehr den Weg über die breite Straße nimmt. Die Brücke verbindet die Kernstadt von Changping mit der Gegend um Nanshao, das noch eine riesige Baustelle ist. Man beachte außerdem: Auf beiden Seiten eine eigene, abgetrennte Spur für den zweirädrigen Verkehr.

StaudammVon hier nehme ich den Bus und fahre in die Nähe des Staudamms. Der Damm des Ming-Gräber Reservoirs ist die erste Station. Von hier an geht es zu Fuß weiter. Leider ist der Weg über den Staudamm abgesperrt. So muss ich einen kleinen Umweg gehen, um auf die andere Seite zu gelangen. Von hier hat man einen schönen Blick über den Stausee. Da es gestern gewitterte, ist die Luft klar, sodass man die Berge um die Ming-Gräber, die Brücke mit den sieben Bögen und Zhaoling (eines der Gräber) sehen kann:

Blick auf das Zhaoling, davor die Sieben-Bogen-Brücke (Ming-Gräber)
Blick über das Ming-Gräber Reservoir

Nach etwas mehr als 500 m Höhendifferenz erreiche ich den Gipfel des Berges. Und bin erst einmal etwas enttäuscht. Denn die Fernwirkung der Pagode ist deutlich anders, als wie sie sich nun von Nahem offenbart: Drumherum eher eine Art Dauerbaustelle bzw. "Miste", dazu viel Antennengewirr.

Pagode auf dem Gipfel

Zudem befindet sich um das Areal ein Zaun, und der Ausgang Richtung Westen, wo es die Ming-Gräber zu sehen gibt, ist verschlossen:

Schloss

GebäudeAlso gehe ich eine rostige, wacklige Treppe hoch, um über den Zaun und die Büsche blicken zu können (s. links). Und - ... es lohnt sich! Als erstes fällt mir auf, dass man den Speichersee nördlich von hier ausgezeichnet sehen kann. DinglingAufgrund seiner hohen Lage wird er auch "himmlischer See" genannt. Im Westen kann ich die Ming-Gräber sehen (z.B. rechts Dingling). Insgesamt acht Gräber kann ich von hier aus erkennen.

Schließlich gehe ich außen an dem Zaun entlang zum Aussichtspunkt. Von hier aus habe ich erwartungsgemäß eine noch bessere Sicht:

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Album: 莽山 Mangshan

Von diesem Berg hat man einen Blick auf die Ming-Gräber, das Wasserreservoir und Changping.

Heavenly LakeHeavenly LakeBlick auf die Ming-GräberBewaldete BergeBlick in die BergeBrückeChangping

Beim Rückweg verweile ich etwas am Stausee, um auf die untergehende Sonne zu warten:

Sonnenuntergang am Ming-Gräber Wasserreservoir, Changping, Peking

Roller mit bunter BeleuchtungDer beeindruckendste Sonnenuntergang, seit dem ich in Peking bin! Spätestens im Herbst zur Blattverfärbung möchte ich nochmal hier her kommen.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle sehe ich dann noch ein besonders augenfälliges Vehikel (s. rechts): Ein Roller mit blinkenden LED-Leuchtschläuchen...

Abschließend noch die Wegskizze:

Wegskizze

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Gewitter

verfasst am 20.7.2011 12:39 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

14. Juni

BlitzeMit den steigenden Temperaturen der letzten Wochen kommt es nun ab und an zu Gewittern. Solange man im Trockenen ist und den sicheren Unterschlupf nicht in Kürze verlassen muss, ein interessantes Schauspiel. Bis jetzt ist es dadurch auch noch nicht zu einem Stromausfall gekommen.

So versuche ich also heute vom Balkon aus Blitze zu fotografieren. Das Resultat sieht man links. Obwohl es während der Belichtung häufig zu Blitzen kam, sieht man den Verlauf des eigentlichen Blitzes nicht klar - da sich mit dem Gewitter die Himmelspforten zu einem schier endlos heruntergießenden Wasserreservoir öffnen, wird das Licht zu stark gestreut. Nur zwei Blitze kann man klar erkennen. Hier ist einer davon - den Schmutz auf den Scheiben habe ich nicht wegretuschiert:

BlitzFußgänger mit Regenschirmen werfen lange Schatten

Dass man bei diesem Wetter einen Regenschirm braucht, verwundert nicht. Aber sonst wird bei jedem kleinen Schauer zum Schirm gegriffen - und natürlich auch, wenn die Sonne scheint.

Die Straße zum Nordtor, auf die ich von meinem Zimmer aus sehe, steht zunehmend unter Wasser (das aber auch wieder rasch abgelaufen ist):

Blick auf die Straße | Auto fährt durch Pfütze

23. Juni

Auch heute gibt es wieder ein Gewitter. Gegen vier Uhr verdunkeln Wolken den Himmel, es wird dunkel wie in der Nacht. Die zur Sichtbarmachung angeblitzten Regentropfen sehen fast wie Schneeflocken aus:

Regen

Den Gewittern kann man aber auch Positives abgewinnen: Zum einen kühlt dadurch die Luft ab, dass es sich im Anschluss ganz gut ohne Klimaanlage aushalten lässt. Und schließlich ist an den darauf folgenden Tagen der Himmel klar, da der Staub aus der Atmosphäre gewaschen wurde, und man kann auch wieder etwas weiter sehen.

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Eindrücke von der Straße

verfasst am 19.7.2011 10:30 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

17. Juni. Nachdem ich von den Ming-Gräbern zurückkehre, gehe ich noch mit Michi und Patrick in die nahe gelegene Essmeile.

Dort haben die Beiden nämlich ein uigurisches Restaurant entdeckt, ähnlich dem in Wudaokou. Aber interessanter als das Essen sind die Eindrücke von der Straße:

GasseFernsehturm im Abendlicht

Es ist kurz vor Sonnenuntergang, und der Fernsehturm erstrahlt im Abendlicht. Auf der Brücke gibt es Stände mit Gegrilltem.

Stand mit Gegrilltem

Vom Restaurant aus gibt es auf der anderen Straßenseite einen Händler zu sehen:

Tierhändler

Auf dem dreirädrigen Gestell befinden sich viele Käfige. Großteils mit Vögeln. Und in einem der Käfige ist sogar ein Welpe...

Welpe im Käfig

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Mingchao Shisanling - Ming-Gräber

verfasst am 18.7.2011 22:00 (CST) · Kategorie: Ausflüge

Am 17. Juni sehe ich mir die Ming-Gräber an. Da ich ausprobieren möchte, wie gut ich mit dem ÖPNV außerhalb (der Innenstadt) Pekings klarkomme, ist der Ausflug gewissermaßen ein Selbstexperiment. Zuerst geht es zum Seelenweg, dann ein kurzer Abstecher zum Stausee, zu den Gräbern Changling und zuletzt Dingling.

Planung

An besagtem Freitag (17.6.) habe ich nichts im Labor zu tun, da die Chemikalien, die ich für mein Experiment benötige, zwar bestellt, aber noch nicht eingetroffen sind. Daher komme ich am Abend davor auf die Idee, mir an diesem Tag die Ming-Gräber anzusehen. Etwa 40 km nord-nordwestlich von Peking gelegen, gelten diese als Sehenswürdigkeit, die jeder Peking-Reisende gesehen haben sollte.
Um dorthin zu gelangen gibt es natürlich viele Angebote an geführten Touren, aber bei einer solchen würde ich wahrscheinlich sehr schwer, wenn überhaupt, auf meine Kosten kommen (davon abgesehen, dass diese, verglichen mit dem ÖPNV, eh vollkommen überteuert sind). So ist der Entschluss gefällt, dorthin mit Bus -> Subway -> Bus zu fahren. Mit google maps werden die Haltestellen und Linien recherchiert, darauf der Plan erstellt:

Kartenskizze: Fahrt zu den Ming-Gräbern

4 mal umsteigen, etwas mehr als 3 Stunden Fahrt. Ich verzichte darauf, Wegpunkte zu erstellen und auf den GPS-Empfänger zu übertragen. Obige Skizze sollte für die Navigation mehr als ausreichend sein (und ist es auch).
Proviant nehme ich auch mit, um bzgl. der Essensversorgung unabhängig zu sein:

Proviant für diesen Tag

Hinfahrt

Spannend ist nun die Frage, wie lange ich tatsächlich brauche, um zu den Ming-Gräbern zu kommen. Start: 8:30 ab der Wohnung. Auf der Fußgängerbrücke über die dritte Ringstraße sehe ich einen Bus der Linie 27, welche ich nehmen werde, vorbei fahren. Grund, sich über den verpassten Bus zu ärgern, ist das aber nicht, da die Taktung - gerade jetzt im abklingenden morgendlichen Berufsverkehr - ausgezeichnet ist. Die Blechlawine wälzt sich in gewohntem Anblick durch die Schneise zwischen den Gebäuden, aber immerhin wälzt sie sich, statt zu stehen. Schon kurz bevor ich die Bushaltestelle erreiche ist der nächste passende Bus in Sicht. Ein kurzer Spurt. Der Bus ist recht voll, ich stehe. Auf einem Bildschirm im Bus werben Magenmännchen, die aussehen wie eine Kreuzung aus Pokémon und Barbapapas, für ein Mittel gegen Sodbrennen (so zumindest meine Interpretation). Dann realisiere ich, dass es unerträglich warm im Bus ist. Der Fahrtwind macht es zur Freude, wenn der Bus tatsächlich fährt und nicht steht. Wenige Minuten vor neun verlasse ich den Bus an der Haltestelle Xizhimenwai. Um 9:05 steige ich in den Zug der Linie 13, der kurz darauf abfährt. Der Zug ist klimatisiert, ich finde sogar noch einen Sitzplatz (es stehen nur wenige Leute). 9:23 an Xierqi. Umsteigen dauert nur kurz, der Bahnhof ist modern und gut ausgeschildert, ich brauche nur die Treppe hoch zu gehen (Eröffnung Linie 13 2002, Changping Linie 2010). Der Zug der Changping Linie ist gerade angekommen, Leute steigen aus, Leute und ich steigen ein (Spanische Lösung), Sitzplatz, ich sehe niemanden der steht, kann sich aber evtl. noch ändern (was es aber nicht tut). Außerdem gibt es auch hier die Anti-Suizid-Türen, die den Zugang zu den Gleisen versperren, wenn gerade kein Zug da ist. Um 9:30 fährt der Zug ab. Vorbei geht es an Satellitenwohnsiedlungen im Norden Pekings, ich blicke auf Copy&Paste-Architektur. Man sieht viele Baustellen, auch gleismäßig ist noch Einiges in Bau. Auffallend ist auch das futuristische Stationsdesign auf dieser Strecke. Kurz vor 10 Uhr - Ankunft in Nanshao. Auch in diesem Bahnhof gibt es Schilder (die ich aus den U-Bahnstationen innerhalb Pekings kenne und schätze), die erläutern, welcher Ausgang wohin führt (welche Buslinien etc.). im BusUm 10:00 bin ich im Bus der Linie 2. Ich bin überrascht, dass ich auch hier mit meiner Subwaykarte bezahlen kann, auch diese Busfahrt kostet mich nur 0,40 Yuan. Hatte ich am Tag zuvor im Supermarkt doch extra unpassend groß bezahlt, um genügend kleine Scheine für den Bus zu bekommen...
An dieser Stelle eine Erwähnung wert - Wie ich es schaffe, an der richtigen Station auszusteigen: Wichtig ist erst einmal ein Blick auf den Haltestellenplan, wie er an jeder Haltestelle als auch im Bus zu finden ist (Foto s. weiter unten). Ich identifiziere die Haltestelle, an der ich einsteige, in diesem Fall die Nr. 1 (die Haltestellen sind auf dem Plan durchnummeriert). Die Zielstation ist die Nr. 12, und so kann ich mitzählen, wann ich aussteigen muss. Das ist natürlich fehleranfällig, wenn der Bus z.B. mal einen Halt auslässt. Deshalb sitze ich gerne rechts, sodass ich an jeder Haltestelle das Schild lesen kann, so bin ich mind. eine Haltestelle vor dem Ziel alarmiert... 10:20: Ich verlasse den Bus in Changping Xi Huan Nan Lu. Changping Xi GuanHier stehen schon drei Rikschataxis und ein "normales", die mit Hello! auf sich aufmerksam machen. Ist dieser Halt schon als Touristenumstiegspunkt bekannt? Oder nur eine große Haltestelle? Changping Xi Guan HaltestellenschildDas soll mich nicht davon abhalten, weiter zu gehen, zur nächsten Haltestelle und an dieser, Changping Xi Guan, um 10:38 in die Linie 22 einzusteigen. Allerdings nicht ohne auch hier zuvor von einem Taxifahrer belagert worden zu sein. 20 Yuan wollte er nach Da Gong Men, meinem ersten Ziel. Der Bus kostet für diese Strecke 0,40. Abgesehen, dass das Taxi das Fünfzigfache vom Bus kostet, hätte es meinen Plan vereitelt, komplett mit Bus und U-Bahn anzureisen. Um 10:45 komme ich schon an Da Gong Men an.

Noch ein kleines Nutzungsbeispiel: Es geht von Haltestelle 44, Changping Xi Guan, zu #  49, Da Gong Men.

Haltestellenplan der Linie 22

Fazit

Ab der Wohnung habe ich also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 2:15 h gebraucht, die Schätzung von google maps mit 3:07 h ist damit recht großzügig bemessen. Die Fahrkosten der Hinfahrt summieren sich auf 3,20 Yuan (3 x Bus zu 0,40 + U-Bahn 2,00). Insgesamt belaufen sich die Fahrkosten an diesem Tag auf 7,20 Yuan - wie günstig der ÖPNV hier ist! Und ebenfalls gar nicht mal so schlecht! Allerdings habe ich mittlerweile (15.7.) herausgefunden, dass es noch eine direktere Möglichkeit mit dem ÖPNV gibt. Google maps kennt die Buslinien doch nur unvollständig, besser ist hier map.baidu.com, die chinesische Konkurrenz. Ob diese Verbindung allerdings schneller ist, weiß ich nicht, da die U-Bahn relativ schnell fährt.

Seelenweg

Da Hong Men

Verkaufsstände am Eingang zum SeelenwegDer Seelenweg - meine erste Station. Der Seelenweg ist der Hauptzugangsweg zu den Gräbern. Aus dem Bus ausgestiegen, gehe ich zum Großen Roten Tor (Da Hong Men). Vor dem Tor weist ein Stein mit Inschrift darauf hin, dass die Ming-Gräber Weltkulturerbe sind. Eine kleine Gruppe Langnasen fotografiert sich vor dem Stein, um darauf wieder zu verschwinden (ich habe mich schon gefragt, auf wen ein weißer Van vor dem Zugang wartet...).
Ich gehe durch das Tor, von hier erstreckt sich der Weg bis zu der Kasse des Hauptteils des Seelenwegs. Dort gibt es auch jede Menge Stände, die alle das gleiche Produktportfolio haben: Sonnenschirme, Sonnenhüte, "I climbed the Great Wall"-T-Shirts und natürlich... Hello! Water!

Es ist wenig los am Südeingang des Seelenwegs, nur wenige andere Touristen sind hier zu finden. Ein Schild fasst Wissenswertes zu den Ming-Gräbern zusammen: Die Gräberanlage verteilt sich auf eine Fläche von 80 Quadratkilometern. Hier befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie (1368-1644). Die Konstruktion des Seelenwegs begann 1435.

Stelenpavillon (Seelenweg, Ming-Gräber, Peking)

Im Stelenpavillon: Steintafel auf einer SchildkröteSchild National Tourist Attraction AAAAAls nächstes Gebäude fällt der Stelenpavillon ins Auge. Umgeben von vier Schmucksäulen (in jeder Ecke eine) befindet sich im Pavillon eine Steintafel mit Inschrift, die wiederum von einer Schildkröte mit Drachenkopf getragen wird. Vor dem Gebäude weist ein Schild darauf hin, dass es sich hierbei um eine "National Tourist Attraction AAAA" handelt.

Nördlich des Stelenpavillons beginnt dann der bekannteste Teil des Seelenwegs:

Seelenweg (Ming-Gräber, Peking)

Von Trauerweiden umgeben befinden sich links und rechts des Wegs 36 Steinfiguren: Löwen, mystische Wesen, Kamele, Elefanten, Pferde, Generäle und Beamte:

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

StatueKamelstatueStatuePferdstatueStatueStatue

LautsprecherRuhige Flötenmusik erreicht mein Ohr. Ich suche nach dem Spieler, doch kann ich ihn beim besten Willen nicht entlang des Wegs entdecken. Drachen-und-Phönix-TorDie Musik scheint auch mehr aus dem Gebüsch zu kommen. Dort finde ich dann auch den Ursprung der Klänge: Ein gut versteckter, als Baumstumpf getarnter Lautsprecher...

Das Drachen-und-Phönix-Tor (Bild links) bildet den nördlichen Abschluss des Hauptteils des Seelenwegs.

Einige Besucher empfinden es wohl als zu anstrengend, den Weg zu gehen, und lassen sich stattdessen entlang fahren.

Abstecher Richtung Ming Tombs Reservoir (Shisanling Shuiku)

Obstverkäufer entlang der StraßeBevor ich mir nun die Gräber ansehe, mache ich einen Abstecher nach Osten, in Richtung des Wasserreservoirs. Entlang der Straße, die nach Norden zu den Gräbern führt, wird Obst aus den umgebenden Plantagen verkauft.

Stromaufwärts der Wasserfläche befindet sich eine Fläche, die wohl nur zu Zeiten größter Wassermassen überschwemmt wird:

Landschaft

Es ist warm und schwül, die Konturen der das Tal umgebenden Berge kann man nur schemenhaft erahnen. FelderIch möchte ein Stück über die Fläche gehen, bis ich den Stausee sehen kann. Bauer mit PferdAm Rand dieser Ebene befinden sich ein paar Felder (s. links). Nachher sehe ich dort auch noch einen Traktor vorbei fahren.
Immer noch in der Ferne und deutlich im Dunst, kann ich nun den Stausee und die Staumauer sehen. Am Ufer weiden einige Pferde. Ein Bauer führt ein Pferd von dort Richtung Straße und sattelt es.

Stausee

Von hier aus kann man auch - jetzt in der Ferne - die Brücke mit sieben Bögen sehen, über welche die Straße zu den Gräbern führt. Zahlreiche Reisebusse fahren über diese. (Bei dieser Menge an zu erwartenden Touristen frage ich mich, ob ich überhaupt noch Lust habe, die Gräber zu besuchen...)

Brücke mit sieben Bögen, über die drei Reisebusse fahren

Ich gehe zurück zur Straße und nehme Bus 314 zum Changling.

Changling

ChanglingChangling und Dingling sind die beiden einzigen Gräber, die derzeit für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Changling ist der älteste, größte und am besten erhaltene Grabkomplex. Gebaut von 1409 - 1427, liegt hier der Yongle-Kaiser begraben (1360 - 1424, Geburtsname Zhudi).

Der Bauplan der Gräber ist jedoch gleich:

Skizze eines Grabs

Die Anlage ist von einer Mauer umgeben. Alle wichtigen Gebäude liegen auf einer Achse, die schließlich in der unterirdischen Grabkammer endet. ChanglingDurch das Eingangstor (1) geht es zunächst durch zwei Hallen (2, Bild s. rechts, und 3), es folgt ein Schmucktor (4), dann der Seelenturm (5) und schließlich der Grabhügel (6), unter welchem sich die Grabkammer befindet.

In einem Nebengebäude befindet sich wieder eine Steintafel auf einer drachenköpfigen Schildkröte. Mit einem Zaun drum herum.

Statue mit Spenden

Und in diesen Zaun haben Besucher jede Menge Geldscheine geworfen. Auch eine (volle) Schachtel Zigaretten war als Opfergabe mit dabei...

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

Blick auf die OpferhalleSchmucktor und SeelenturmBlick auf den Seelenturm

Ab dem Seelenturm ist Schluss: Der Grabhügel darf nicht betreten werden, die Grabkammer wurde bisher auch noch nicht geöffnet. Dafür hat man vom Seelenturm nochmal einen guten Ausblick auf die Anlage:

Überblick über Changling vom Seelenturm

Natürlich gibt es auch jede Menge Stände...

Verkaufsstände

...und Reisegruppen. Der Großteil der Besucher der Gräber gehört einer solchen an.

Reisegruppe im Changling

Dingling

Dinglingim DinglingUm meinen Besuch bei den Ming-Gräbern allumfassend zu gestalten, geht es mit dem Bus noch zum Dingling. Hier sind mehr Besucher als im Changling zu finden, ich interpretiere den höheren Eintrittspreis auch als Folge des höheren Besucherandrangs.
Im Gegensatz zum Changling sind hier von den Hallen nur noch Ruinen übrig geblieben. Auch ist hier der Untergrundpalast, die Grabkammer, zugänglich. Dingling ist das einzige der 13 Herrschergräber, bei dem die Grabkammer geöffnet wurde. Auch ist Dingling älter als Changling, gebaut wurde es von 1584 - 1620, also knapp 200 Jahre später. Es ist das Grab des 13. Ming Kaisers Zhuyijun, Herrschertitel Wanli, posthumer Titel Shenzong. Über 180 Tausend Quadratmeter erstreckt sich die Anlage, der Untergrundpalast fällt mit 1195 Quadratmetern nicht weniger bescheiden aus. Die Grabbeilagen kann man in einer Ausstellung betrachten, darunter sind Kleider, Jadeschmuck, darunter der dem Herrscher vorbehaltene Jadegürtel, Goldgegenstände und Alltagsgegenstände aus dem Kaiserpalast und Kronen.

Nur Ruinen sind von den Hallen übrig geblieben:

Ruinen im Dingling

Geht man über die Mauer um den Grabhügel, sieht man die umgebenden Berge:

Dingling, Mauer um den Grabhügel

Von hier aus sieht man auch das südlich gelegene Zhaoling:

Blick auf Zhaoling

Auf dem Grabhügel ist ein entsprechendes Treppengebäude, das nach einer "Sicherheitskontrolle" Zugang zu der Grabkammer ermöglicht:

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Album: 明十三陵 - Ming Gräber

40 km nördlich von Peking im Bezirk Changping gelegen befinden sich die Gräber von 13 Herrschern der Ming-Dynastie. Drei davon sind für Besucher zugänglich: Changling 长陵, Dingling ऩ...

Im UntergrundpalastHintere KammerKaiserinnenthronUnterirdisches TorViele Besucher

Fernseher in der U-BahnNach Besuch des Dingling mache ich mich auf den Rückweg. XizhimenEs geht wieder mit dem Bus zurück nach Changping, dann mit der U-Bahn nach Xizhimen (rechts) und von dort mit dem Bus zurück zum Campus.
In der U-Bahn läuft zwischen den Werbefilmchen eine Kochshow auf dem Bildschirm (links).

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Eselfleisch

verfasst am 17.7.2011 19:03 (CST) · Kategorie: Essen

Eselfleisch in Teigtasche

in einer Teigtasche, hatte ich diesen Freitag zum Abendessen.

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13. Juli (Mittwoch) - nochmal mit dem Rad unterwegs

verfasst am 15.7.2011 23:28 (CST) · Kategorie: Ausflüge

... zu einer Pagode auf einem kleinen Hügel westlich des Sommerpalasts, danach noch zu einem großen Lotusteich und zurück über den Westbahnhof, Millennium Monument und Militärmuseum.

Nachdem im Laborgebäude das Wasser abgestellt ist, möchte ich mit dem Rad eine Erkundungstour machen, speziell auf der Suche nach Orten, welche sich später zum ausgiebigen Fotografieren nochmal aufsuchen lassen.

Pagode auf dem Yuquan Shan, gesehen vom Sommerpalast, PekingAls erstes möchte ich zu einer Pagode fahren, die sich westlich des (neuen) Sommerpalasts befindet (s. Bild rechts, Blick vom Sommerpalast). Nachmittags sollte man von dort einen schönen Ausblick auf den Sommerpalast haben. Bevor ich irgendwann mit großer Ausrüstung mit dem Bus dorthin fahre, will ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen (Öffnungszeiten, tatsächlicher Ausblick etc.).

Also geht es mit dem Rad nordwärts, zuerst auf die vierte Ringstraße. An einer Kreuzung fällt mir ein besonderes Gefährt auf, bzw. eher der Turm aus irgendwelchen Dämmstoffrollen, der zuerst ins Auge sticht:

Radverkehr, 4. Ringstraße, Peking

Weiter geht es dann bis zur Sihai Brücke, wo die vierte Ringstraße eine Kurve nach Osten macht, von dort an weiter auf der Beiwucunlu. Ein paar Plantagen zur einen, staubige Siedlungen zur anderen Seite - die Umgebung macht schon einen nicht mehr ganz so städtischen Eindruck. Und da: eine Wand aus sich ständig wiederholenden Plakaten, Werbung für den Zensus 2010.

Plakatwand - Zensus 2010

Plakat - Zensus 2010 Census benefits allÜberraschend ist, dass diese Plakate auch englische Botschaften enthalten.

Es ist dunstig, und so werden die Konturen meines Ziels nur langsam deutlicher, bis ich den Hügel mit der Pagode vor mir erkennen kann.

Pagode

Die Straße teilt sich nach links und rechts, genau vor mir ist nun eine ca. 3 m hohe Mauer, die das Gelände um den Hügel umgibt. Für eine Parkanlage nichts Außergewöhnliches. So fahre ich weiter auf der Straße entlang der Mauer, um einen Eingang auszumachen. Nach ein paar hundert Metern findet sich auch ein solcher:

Pagode auf dem Hügel, Eingangstor (Yuquan Shan)

Das Tor ist leider zu. An der Uhrzeit sollte es nicht liegen, ist es doch erst Viertel vor vier. Hinter dem Tor glänzen die gelben Ziegel eines Gebäudes. Vielleicht wurde dieser Eingang frisch renoviert und ist noch nicht wieder geöffnet?
Also geht es weiter die Straße entlang, ein paar Häuser sind nun zwischen Straße und Mauer, dann mündet die Straße in eine Zufahrt auf die Schnellstraße. Ein kleiner Weg führt allerdings wieder Richtung Mauer. Vorbei an einem ausgetrockneten Flussbett und Maisfeldern. Doch ab hier wird es mysteriös: Auf einer Plattform, unter einem Sonnenschirm, stehen zwei Uniformierte und sehen der Mauer entlang auf das Feld. Die Uniform ist eine militärische, wie sie z.B. die Wachen auf dem Platz des Himmlischen Friedens tragen. Also etwas Offizielles, kein privater Wachdienst. Aber was? Ist das Feld ein Testgelände für frisch gezüchtete oder gentechnisch veränderte Pflanzen? Robben durch die Maispflanzen Grundauszubildende? Ich verlasse den Pfad auf einen ca. 50 cm - 1 m breiten gepflasterten Weg entlang der Mauer. Kurz darauf sehe ich den nächsten Wachposten - ein einzelner, stramm stehender Uniformierter auf einem Podest mit Häuschen und Sonnenschirm. Mir wird klar, dass nicht das Feld bewacht wird. Sondern, dass das mit der hohen Mauer und dem nicht geöffneten Tor zu tun hat. Und so sehe ich schon den nächsten Wachposten, in Sichtweite von weiteren. Auf dem Weg kommt mir auch eine Gruppe von sechs Wachmännern entgegen, die hier patroulliert. Etwas später mündet der Weg wieder in eine Straße, wo sich auch ein weiteres Tor befindet. Eine dunkle Limousine fährt vor, das Tor wird geöffnet und wieder geschlossen. Allerdings nicht ohne, dass ich einen flüchtigen Blick erhaschen kann: Innen ist eine Parklandschaft aus blühenden Blumenbeeten unter den Bäumen zu sehen, und ein Mann fährt auf einem Fahrrad auf der Straße innerhalb der Mauer entlang. Ich mache noch kurz ein Foto von dem wieder geschlossenen Tor zur Dokumentation, da wird es schon wieder geöffnet, und die Wachen sagen etwas auf Chinesisch zu mir. Wahrscheinlich, dass ich nicht fotografieren darf. Ich antworte mit "ting bu dong" (=verstehe nichts). Darauf wiederholt der junge Wachmann freundlich lachend ting bu dong, deutet auf die Kamera und macht verneinende Bewegungen. Ich packe die Kamera weg und verabschiede mich. Bye.
Im Nachhinein bin ich über die Freundlichkeit, mit der ich darauf hingewiesen wurde, überrascht.
Als Erkenntnis kann ich mitnehmen, dass dieses Gelände nicht zugänglich ist und wohl dem Militär bzw. der Regierung gehört. Wie ich es auch nachher im Internet recherchiere. Der Yuquan Shan (=Berg der Jadequelle) gehört der Regierung, und Politiker halten sich ab und zu hier auf. Klar ist jetzt natürlich auch, warum der Hügel in Reiseführern keine Erwähnung findet.

Zurück in die Stadt, auf die dritte Ringstraße, südwärts, vorbei am Campus zum Lianhuachi Park.

Luftballonhändler auf dem Fahrrad, Peking

Lianhuachi Gongyuan

Der Lianhuachi Park (Lianhua = Lotusblume, Chi = Teich) befindet sich in der Nähe des Westbahnhofs (auf dem Bild das große Gebäude, etwas links von der Mitte, mit dem traditionellen Torgebäude auf dem Dach).

Lotusblumenteich, dahinter der Westbahnhof, Lianhuachi Gongyuan, Peking

Weiße LotusblüteEin Parkeingang ist auch direkt an der dritten Ringstraße, ich stelle mein Rad ab und gehe in den Park. Mit dem Studentenausweis erhalte ich den ermäßigten Eintrittspreis mittlerweile - bis auf Ausnahmen - recht zuverlässig. Lotuspflanzen in Töpfen2 Yuan kostet der Eintritt, 1 Yuan ermäßigt. Im Park. Es gibt zwar auch ein paar Wasserflächen mit Seerosen, aber die finden nicht so viel Beachtung wie die Lotuspflanzen. Im See wachsen viele Lotuspflanzen (allerdings wieder mit abgerissenen Stengelresten in Ufernähe), aber auch auf den Plätzen sind unzählige Lotuspflanzen in Töpfen. LotusblattIm Park kann man auch ständig das imposante Gebäude des Westbahnhofs sehen. LotusblütenIm Nordteil des Parks ist ein kleiner Hügel, von welchem aus man zwischen den Zweigen auf die Gleisanlage blicken kann:

Blick auf die Gleisanlagen des Westbahnhofs, Peking

Damit ist auch das nächste Ziel gesetzt: Westbahnhof (zumindest kurz die Nordfassade ansehen).

Xizhan - Westbahnhof

Westbahnhof, PekingDer Radweg vor dem Nordeingang ist unterirdisch, genauso wie die Taxizufahrt (wo jedoch kein Taxi wartet, nur eines einsteigen lässt und eine große Menschenmenge auf ebensolche wartet...). Überirdisch, auf dem Platz vor dem Bahnhof ist einiges los. Eine Straße führt nach Norden, nach kurzer Fahrt drehe ich mich noch einmal um:

Westbahnhof, Peking

Millennium Monument

Millennium Monument, Peking

Am Millennium Monument, 90 Jahre KPChDie Straße führt direkt auf das Millennium Monument zu. Und natürlich auch hier: 90 Jahre...

Military Museum

Ein kurzer Abstecher von hier, vielleicht 100 m nach Ost, schon befinde ich mich vor dem Militärmuseum. Bisher kannte ich es nur von der gleichnamigen U-Bahnstation.

Militärmuseum, Peking

Direktlink

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