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busy

verfasst am 7.5.2011 01:31 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Donnerstag, Wudi kommt nicht mit in die Mensa zum Abendessen. Lili nimmt ihm was mit:
"This is for Wudi. He´s very busy."
"Has he to do his experiment?"
"No, he´s playing computer games."

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Kurznotiz 3., 4., 5. und 6. Mai

verfasst am 7.5.2011 01:22 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Dienstag, 3. Mai

Frau Liu teilt uns den Plan bis Juni mit. Im Mai werden wir zwei zweiwöchige Praktika in ihrem Labor machen, im Juni das Zellbiologiepraktikum zusammen mit den chinesischen Studenten. Diese und nächste Woche werden Tobi und ich das Proteinreinigungspraktikum durchführen, darauf den Enzymkinetikteil.
Für das Praktikum haben wir leider kein "richtiges" Skript, nur ein Protokoll von vor zwei Jahren und eine chinesische Anleitung (die immerhin vollständig zu sein scheint, im Gegensatz zum Protokoll). Heute setzen wir erstmal Lösungen und die Bakterienkultur an. Die Studenten im Labor sind alle sehr hilfsbereit und helfen uns beim Suchen der Chemikalien (obwohl sie selbst z.T. nicht wissen, wo die sind, und man fast ein schlechtes Gewissen bekommt, dass sie ihr Experiment so lange ruhen lassen) und übersetzen uns Teile der chinesischen Anleitung.

Für den 4. Mai gibt es, abgesehen vom abendlichen Lottospiel, nichts Besonderes zu erwähnen.

Donnerstag, 5. Mai

Mittags will ich zur Klinik fahren, um die Bescheinigung der physical examination abzuholen. Es gibt zwei Möglichkeiten, dorthin zu gelangen: Nur mit dem Bus (und umsteigen) oder Bus - U-Bahn - Bus, so wie wir es bei der Anfahrt zur Untersuchung gemacht haben. Im Labor möchte ich noch kurz ins Internet schauen, welcher Weg der schnellere ist, kann allerdings die Klinik nicht mehr in Google Maps finden (bzw. Google Maps kann nichts mit der Adresse anfangen, die Google selbst ausspuckt). Also frage ich Wudi, welche Busverbindung wir zurück genommen haben, da ich das Gefühl hatte, dass das auch nicht länger als mit der U-Bahn gedauert hat. Anstelle mir kurz die Verbindung zu nennen, recherchiert er nochmal selber ausführlich. So habe ich nach einer viertel Stunde Erklären, wie ich genau umzusteigen habe, einen Zettel mit den Linien und Chinesischen Haltestellennamen (+ Pinyin) in der Hand. Lisa bietet noch zusätzlich an, extra mitzugehen, ich lehne aber dankend ab. Alle sind sehr hilfsbereit, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass sie einem wenig zutrauen. Nach unzähligen Haltestellen bin ich dann dort, hole kurz die Bescheinigung und fahre genauso lange (90 Minuten) zurück. Auf den Hinweiszettel muss ich nicht einmal einen Blick werfen, nachdem ich den Weg ja schon so ausführlich erklärt bekam.
Abends sind wir dann noch im Aufenthaltsraum vom Labor, schauen uns ein paar Bilder von Deutschland an und essen passend dazu eine Tafel Ritter Sport, machen die Heimatorte in Google Earth ausfindig und geben uns gegenseitig Sprachkurs.

Freitag, 6. Mai

Das Experiment geht voran (allerdings langsameren Schrittes, als ich mir es gedacht hätte). Während 4h Ultrazentrifugation für die Proteinreinigung bringen Tobi und ich unsere Gesundheitszeugnisse aufs foreign student office, um die Unterlagen für die Visaverlängerung zu komplettieren. 460 Yuan dürfen wir dann jeweils auch noch entrichten. Das foreign student office kümmert sich um den Rest, sodass wir nach deren Auskunft unsere Pässe Anfang Juni wieder abholen können.
Zurück im Labor erfahren wir dann, dass wir morgen nicht wie geplant die zwei weiteren Zentrifugationsschritte durchführen können. Dafür werden wir uns dann morgen den Himmelstempel zusammen mit den Chinesen ansehen.

Das Laborgebäude

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Kurznotiz 30. April

verfasst am 7.5.2011 01:19 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Programm heute: Erst mal die Küche reinigen, dann in die Stadt.

Der Tag beginnt mit dem Putzen der Küche. Bad, Balkon und das dritte Zimmer stehen danach noch aus.

Wangfujing

Am Mittag beschließen wir, in die Stadt zu fahren, um uns diesmal die Wangfujing (bekannteste Einkaufsstraße von Peking) anzusehen. Also mit dem Bus zur Gongzhufen U-Bahnstation, dann mit der Linie 1 bis zur gleichnamigen Station (Wangfujing). Verlässt man die Station, sieht man auch gleich die Wangfujing:

Wangfujing, wie beim Verlassen der U-Bahnstation zu sehen

Wir gehen die Straße etwas entlang und sehen uns die Läden von außen an, bis wir einen Apple-Store betreten. Bis auf die Preise gibt es dort nicht viel zu sehen, doch an diesen Laden schließen sich nach hinten noch weitere an: Feuerzeuge mit Mao-Bildnis werden aktivst beworben, Ketten aus Jade und Massen anderer Dinge, die einen ziemlich überteuerten Eindruck machen. Dass die Preise verhandelbar sind, wird einen sogleich zu verstehen gegeben, wenn man einen uninteressierten Eindruck macht: Ich habe nur kurz einen Blick auf den Tisch mit den Feuerzeugen geworfen, schon bekomme ich eins vorgeführt...
"only 38 Yuan"
"I don´t smoke, thanks"
"for your father or mother"
"they´re non-smokers as well"
"as a present"

ich gehe schon weiter (allerdings nicht aus Taktik, sondern weil ich es wirklich nicht will)...
"for you, it´s cheaper"

Auf einem Ramschmarkt hätte ich mich über eine solche Szene ja nicht gewundert, aber auf der rennomiertesten Einkaufsmeile Pekings... Gehört wohl dazu. Und bestimmt zahlen auch genug Touristen den aufgerufenen Preis. Von denen waren auch jede Menge unterwegs, die Meisten davon aus dem asiatischen Raum. Viele Europäer hat man nicht gesehen, es ist wohl noch nicht die Hauptsaison.

Wangfujing

Eine Kirche mitten in PekingUnweit des Konsumtrubels findet sich sogar eine Kirche, die auch eifrig von Asiaten fotografiert wird. Mitten in Peking vermittelt dieses Gebäude einen exotischen Eindruck.
Die St. Joseph's Wangfujing Cathedral wurde 1904 wieder errichtet, nachdem der Vorgängerbau im Laufe der Zeit von Erdbeben etc. beschädigt wurde. Die erste Kirche an diesem Ort wurde 1653 von einem Jesuitenvater erbaut.

Die Sonne

Den ganzen Tag ist es trüb, ein Sandsturm hat sich wie ein Schleier über die Stadt gelegt, den die Sonne nur schwer durchdringen kann.

Geht man die Wangfujing weiter nach Norden, endet der verkehrsberuhigte Bereich und die Umgebung sieht schon wieder eher "typisch chinesisch" aus (Häuser, schmale Gassen, ...). Der Nachmittag neigt sich auch schon zu Ende und wir machen uns auf den Weg Richtung Jingshan. Unterwegs kommen wir noch an diesem Gebäude mit imposanter Architektur vorbei, der Nationalgalerie:

Nationalgalerie

Taxi - Modell wie in EnglandEin ungewöhnlicher Anblick: Das gleiche Taximodell, wie es in England verbreitet ist, wo ich es bisher auch ausschließlich gesehen habe. Hier allerdings in der gleichen Lackierung wie alle Pekinger Taxis.

Wir erreichen schon das Nordende der Verbotenen Stadt.

Wassergraben nördlich der Verbotenen Stadt

Jingshan

Im Norden der Verbotenen Stadt befindet sich der Jingshan Park ("Kohlehügel"). Von dem Hügel hat man einen Blick über die Verbotene Stadt, bei gutem Wetter noch weiter über Peking. Heute ist wegen dem Sandsturm die Sicht eingeschränkt, dafür vermitteln die Bilder einen "authentischen" Eindruck:

Blick auf die Verbotene Stadt vom Kohlehügel

Der Hügel selbst wurde mit dem Aushub der Wassergräben um die Verbotene Stadt aufgeschüttet.

Album ansehen
Album: 景山 Jingshan - Kohlehügel

Nördlich der Verbotenen Stadt und damit mitten in Peking, bietet der Jingshan eine gute Aussicht - wenn das Wetter mitspielt.

Verbotene StadtBeihaiBlick nach NordenVerbotene StadtPavillon auf dem Jingshan

Leider verlassen wir den Gipfel des Hügels bevor die Beleuchtung der verbotenen Stadt einsetzt. Jedoch ist es kaum vorhersehbar, wann es ausreichend dunkel sein wird. Auf dem Rückweg ist es das dann:

Nordostturm der Verbotenen Stadt

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Lotto am Mittwoch

verfasst am 6.5.2011 08:47 (CST) · Kategorie: Essen

(Vergangenen) Mittwochabend, gegen neun Uhr, Tobi und ich kommen gerade aus dem Labor und wir Austauschler beraten, was und wo wir zu Abend essen wollen.

Eingang zum RestaurantSo dreht sich das Gespräch um die Frage, ob wir ein bereits bewährtes Restaurant wählen oder ein neues probieren sollen. Die meisten Restaurants verfügen über Karten, auf welchen die Gerichte abgebildet sind (was aber auch nicht vor so mancher Überraschung schützt). Ein Restaurant, in dem wir bisher drei mal gut gegessen haben, hat auch nur eine Karte mit Schriftzeichen. Hat trotzdem funktioniert, da ich ein paar Zeichen erkennen konnte, was dann zu Erkenntnissen wie "das ist irgendwas mit Rindfleisch und Nudeln" führte. Patrick witzelt noch, dass Bestellen mit derartigen Karten einem Lottospiel gleichkommt. Diese Idee aufgreifend, beschließen wir, heute Abend doch einmal "Lotto" zu spielen:

Speisekarte oder Lottozettel?

Ohne überhaupt zu versuchen, die Zeichen zu deuten, kreuzen wir fast wahllos vier bzw. fünf ("oh, das kostet nur ein Yuan, das nehm ich auch noch" Patrick) Gerichte an. Fast wahllos, weil ich zuvor noch nach einem vegetarischen Gericht frage, um auch für Michael etwas essbares dabei zu haben. Der Wirt nennt auch drei Gerichte, die vegetarisch sein sollen (bei der riesigen Speisekarte etwas verwunderlich...).

Auf dem Tisch liegen mehrere dieser "Ankreuzkarten", gedruckt auf unterschiedlichem Papier (gelb und grau). "Hmm, haben die jetzt zusätzlich eine neue Karte?" "Heute ist doch Mittwoch? Dann ist das eine die Mittwochsziehung und das andere für Samstag."

Nach einiger Zeit findet auch schon die "Ziehung" statt:

Das Ergebnis

Alles sehr schmackhaft. Verwundert sind wir nur, da wir in keinem Gericht Fleisch finden können (obwohl bei mindestens einer Nummer noch was mit Fisch stand). Eventuell wurde die Frage nach dem vegetarischen Gericht falsch verstanden...

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Ausblick

verfasst am 1.5.2011 20:52 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Für den 2. Mai haben wir eine Tour zur Mauer gebucht. Los geht es morgen früh mit den Beijing Hikers, einem Veranstalter, der uns von unseren Vorgängern empfohlen wurde. Es geht zum Mauerabschnitt bei Jinshanling, der nicht so stark touristisch frequentiert ist wie z.B. der Teil bei Badaling.

Am 3. Mai geht es los im Labor. Einen weiterreichenderen Zeitplan habe ich noch nicht bekommen, den gibt´s hoffentlich dann.

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Kurznotiz 29. April

verfasst am 30.4.2011 00:21 (CST) · Kategorie: Kurznotizen

Heute stand die für die Visaverlängerung benötigte health examination auf dem Programm. Die dafür zuständige Klinik befindet sich jenseits der fünften Ringstraße und ist somit recht weit entfernt, auch wenn sie im gleichen Stadtteil (Haidian) liegt. Da die Untersuchung ab 8:30 möglich ist, hatten wir beschlossen, uns um 7 Uhr am Haupttor des Campus mit Wudi und Lisa, zwei Studenten aus Prof. Lius Labor (als unsere Dolmetscher, da man uns sagte, in der Klinik sprechen sie wahrscheinlich kein Englisch) zu treffen und dann aufzubrechen. An den Umsteigestationen fiel uns der Weg vorbei an den Essständen etwas schwer, da wir nüchtern zu erscheinen hatten. Nach 70 Minuten Fahrt hatten wir das Krankenhaus erreicht. Das Untersuchungsprogramm in der Klinik selbst war sehr effizent gestaltet und auch mit englischen Hinweisschildern versehen (allerdings sprachen die Leute dort in der Tat kaum Englisch). Zuerst anmelden, dann 346 Yuan entrichten (günstiger als wenn man es in Deutschland gemacht hätte), und dann mit einer Art Laufzettel von Station zu Station: Erst Blut abnehmen (der unangenehmste Teil), dann ein Röntgenbild vom Thorax machen, EKG (nur fünf Sekunden im Liegen gemessen, und das ist nicht untertrieben), Sehtest, kurz ins Ohr sehen (warum auch immer), Blutdruck messen und ein kurzes Gespräch, dass aus der Frage bestand, welche Operationen ich schon hinter mir hatte - zu meiner Verwunderung genügte ein kurzes Deuten auf den Hals, darauf nur ah, I see. You´re finished. Nach einer halben Stunde war alles erledigt, zum einen waren nur wenige andere Personen da, zum anderen lief alles äußerst effizient ab. In einer Woche können wir die Bescheinigung abholen. Zwischenzeitlich hatte Denggao angerufen, dass der Techniker wegen dem Internet bereits heute Nachmittag bei uns vorbeischauen wird. Zurück auf dem Campus, holten wir unsere Studentenausweise und die Campus Card ab und konnten zum ersten Mal die Mensa ausprobieren. Die Mahlzeit kann man sich aus einzelnen Komponenten, die einzeln berechnet werden und zwischen 2 und 6 Yuan kosten, zusammenstellen. Ich wählte Nudeln mit einer Art Hähnchengeschnetzeltem. Enttäuschung: Die Nudeln waren kalt. Das sind, so unsere "Dolmetscher" von heute morgen, jedoch alle Nudeln in der Mensa, bis auf die in der Suppe. Das Hähnchen schmeckte nach... Leber. Im Geschnetzelten landeten, anders als "daheim", alle verwertbaren Teile des Tieres. Mehr als die Hälfte davon war jedoch Leber. War überraschend, dann aber doch ganz schmackhaft.

Wieder in unserer Wohnung, kam um kurz vor zwei schon der Techniker wegen dem Internet (auf dem Fahrrad angefahren mit dem Modem in der Satteltasche). Wir haben nun Internetzugang in unserer Wohnung - allerdings mit einem Modem, von dem ich dachte, derartiges würde gar nicht mehr hergestellt: nur ein Anschluss für ein Netzwerkkabel, Einwahl über den PC. Tobias und ich werden uns dann vorerst mit dem Zugang abwechseln müssen.
Den Nachmittag nutzte ich dann noch, um mein Zimmer gründlich zu putzen und einzuräumen. Jetzt sieht es wenigstens nicht mehr aus, als sei ich erst gestern angekommen.

Am Abend haben wir alle zusammen (Patrick, Michael, Tobias und ich) in einem nahen Restaurant gegessen. Als aufgetischt wurde, hatten wir den Eindruck, uns mit der Bestellung evtl. etwas übernommen zu haben. Wir konnten aber noch alles verzehren, wenn ich es auch etwas scharf fand. Bei einem Gericht musste man das Fleisch von den Knochen abnagen - klingt gewöhnungsbedürftig, doch nach den Entenköpfen war dafür keine Überwindung mehr nötig. Danach wir uns im Supermarkt für die nächsten Tage eingedeckt, da wir nicht wissen, wie dieser über die Feiertage (30. April - 2. Mai) geöffnet haben wird.

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Stadtrundfahrt zum Supermarkt

verfasst am 29.4.2011 15:02 (CST) · Kategorie: Klarkommen

Am 26. April wollten wir über Mittag kurz zum nächsten Carrefour fahren, um uns evtl. mit ein paar Dingen einzudecken, die der nächste chinesische Supermarkt nicht bieten kann, wie auch, um uns das Sortiment einmal anzusehen. Aus dem kurzen Abstecher wurde ein Nachmittagsprogramm:

... Gegen elf Uhr beschlossen wir zu Carrefour zu fahren (französische Supermarktkette, die es öfters in Peking gibt, mit lt. unseren Vorgängern einem Sortiment an westlichen Produkten und auch weiteren nützlichen Dingen, wie z.B. Fahrrädern). Wir gingen davon aus, gegen zwei Uhr zurück auf dem Campus zu sein, um unsere Studentenausweise auf dem foreign student office abzuholen. Der Zettel mit Hinweisen, darunter auch die Anfahrt zum nächsten Carrefour, den unsere Vorgänger in einer der Wohnungen zurückgelassen hatten, war leider zwischenzeitlich entsorgt worden. Dafür war noch eine Quittung von besagtem Laden vorhanden, auf der zumindest die Adresse (auch in chinesischen Schriftzeichen) stand. So gedachten wir, es würde genügen, diese Adresse einem Taxifahrer zu zeigen, um zu dem nächsten Carrefour zu gelangen. Dieser sollte sich irgendwo in der Nähe von Nationalbibliothek und Pekinger Zoo befinden, gar nicht so weit weg von uns (zur Nationalbibliothek sind es mit dem Bus drei Stationen). Gesagt, getan. Wir stehen an der Straße und winken uns ein Taxi herbei, ich zeige dem Fahrer sodann den Zettel. Scheinbar kann der Fahrer nicht allzuviel mit der Adresse anfangen, liest aber Carrefour und nickt verständnisvoll. Die Fahrt startet die dritte Ringstraße nach Süden (die Richtung, von der wir ausgingen, müsste eigentlich nordöstlich sein, also denke ich, gut, dass wir ein Taxi genommen haben, mit dem Bus wären wir nun in die falsche Richtung gefahren). Wir fahren an der U-Bahnstation Gongzhufen vorbei und dort Richtung Osten, also ins Zentrum der Stadt. Am Straßenrand sehe ich die Stationen der Linie 1 an uns vorbeiziehen, bis wir an dem Tian'anmen Platz vorbeifahren. Wir passieren das Stadtzentrum und setzen unsere Fahrt in den z.T. eher westlich geprägten Ostteil der Stadt fort (dort befinden sich viele Hotels für internationale Gäste, wie auch viele Firmensitze). Wir kreuzen die zweite Ringstraße, ... fahren und fahren, irgendwo weißt ein Schild auf den vierten Ring hin, ehe wir rechts nach Süden abbiegen und nach weiterer Fahrt tatsächlich ein Kaufhaus mit der Aufschrift Carrefour erreichen. Der Taxifahrer meint ganz freudig "Carrefour" und wir verlassen nach gefühlt einer dreiviertel Stunde Fahrt das Taxi. Es ist mittlerweile 12:10 und wir beschließen, uns in einer halben Stunde wieder am Eingang zu treffen. Der Carrefour befindet sich in einem Gebäude mit weiteren Geschäften und erstreckt sich über die zwei Etagen. Das Sortiment würde ich am ehesten mit Real vergleichen, von Nahrungsmitteln über Drogerieprodukte hin zu Fahrrädern und Elektroartikeln findet sich vieles. Ich erwerbe Rasierschaum (der es nicht ins Gepäck geschafft hat). Sonst nichts, allerdings stöbere ich zusammen mit Tobi durch das Sortiment. Wir überlegen, Waschmittel zu kaufen (für die Waschmaschine in der Wohnung) und ich versuche, die Zeichen auf den Verpackungen zu entziffern. Naja, mehr als das Zeichen für weiß kann ich auch nicht erkennen. Eine Chinesin versucht uns zu helfen, leider kann ich nur mit "tin bu dong" (verstehe nicht) antworten, und Englisch spricht hier niemand. Wir überlegen, ob wir Waschmittel kaufen sollen, lassen es jedoch letztlich bleiben, da wir beschließen, erst einmal Frau Liu zu bitten, uns einen entsprechenden Artikel zu nennen oder unser Anliegen auf Chinesisch auf einen Zettel zu schreiben. Die Auswahl an Fahrrädern ist auch groß, das Preisspektrum beginnt bei 179 Yuan für ein kleines Klapprad, geht über 400 Yuan für ein Rad mit normalem Gestell (aber ohne Gangschaltung), 700 Yuan für eines mit Gangschaltung bis hin zu open end, wie sollte es anders sein. Elektroräder gibt es auch ab 2000 Yuan. Wir kaufen aber keine Räder, da wir damit ja durch die ganze Stadt fahren müssten. Außerdem bin ich mir gerade auch gar nicht sicher, ob ich überhaupt ein Rad hier brauche, zum einen stellt der Vekehr auf der Straße eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar, außerdem kommt man zu den beiden nächsten U-Bahnstationen geschickt mit dem Bus in nicht allzulanger Zeit, für die Einkäufe ist man schnell zu Fuß unterwegs, und da sich die Wohnung auf dem Campus befindet, ist der Weg zu dem Laborgebäude in fünf Minuten zu Fuß zurückzulegen. Nach einer halben Stunde stellen wir fest, dass wir noch nicht das ganze Sortiment begutachtet haben, es klingelt auch schon Tobias´ Handy und Patrick sagt, dass er und Michael auch noch etwas Zeit brauchen. Tobi und ich schauen noch in einen Baumarkt im Erdgeschoss, da ich eine Nachttischlampe brauche (der Lichtschalter ist etwas weit vom Bett entfernt) und wir fürs Badezimmer noch nach einem Spiegel ausschau halten (wir haben keinen in der Wohnung). Kurz und bündig: Lampengestell für 29 Yuan (Leuchtmittel muss ich noch suchen, wie ich zu Hause sah) und kein Spiegel, da nur zu große Vorhanden. Im Einkaufszentrum essen wir dann auch noch zu Mittag, ehe wir uns auf den Rückweg machen. Ich schlage vor, dieses Mal die U-Bahn zu nehmen. Am Ausgang frage ich einen Angestellten nach dem Weg, ich verstehe sogar, in welche Richtung wir für fünf Minuten zu laufen haben (das danach allerdings nicht ganz, ich interpretiere es einfach mal als "dann Ausschau halten oder nochmal wen fragen") und wir machen uns auf den Weg. Nach gut fünf Minuten sind wir tatsächlich an der U-Bahnstation.

Der nächste Carrefour ist, so die nachträgliche Recherche mit google maps, 3,9 km entfernt. Von diesem hatten wir auch gehört und dachten, der Taxifahrer würde uns zu diesem bringen. Da dies nicht geschah, mutmaßten wir, dass der angesteuerte Carrefour evtl. der einzige dem Fahrer bekannte war, da er nur kurz auf die Adresse sah und den Eindruck vermittelte, nicht zu wissen, wo das ist, beim Lesen von "Carrefour" auf dem Zettel aber zu erkennen gab, er wisse, wo sich der Carrefour befindet. Nun aber die erschreckende Feststellung: Die Adresse auf dem Einkaufszettel stimmt mit der überein, zu der wir gefahren wurden.

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